Diesseits von Gut und Böse: Lieber arm und gesund
Früher waren es mehrheitlich afrikanische Anwälte, die mir per E-Mail Millionenbeträge in Aussicht stellten; seit einiger Zeit schreiben mir nur noch Frauen, alle todkrank, tiefgläubig und sehr rücksichtsvoll.
Zum Beispiel das Fräulein Gisele Abuzu: «Bitte verzeihen Sie mir, wenn meine Post hat Sie erschreckt», oder Frau Joan Kreis: «Bitte teilen Sie dies nicht seltsam klingen, um Sie für ich betete und bekam Ihre E-Mail-Adresse aus Gästebuch Ihres Landes. Ich bin aus einer langen Zeit Lungenkrebs, die auch mein Gehirn betroffen leiden.» Das ist hart. Doch nicht härter als das Schicksal von Mrs. George Adallina: «Bin ich am Ende das Rennen des Lebens ohne Kind und meine Schwimmpflanzen ist.»
Echt überrascht hat mich, dass sogar Mrs. Suha Tawil Arafat schrieb, «die Frau von Jassir Arafat, der Führer der Palästinenser, die vor kurzem in Paris gestorben». Als «Frau von einem christlichen Hintergrund» fühlt sie sich «in Chaos, Erniedrigung, Frustration und Hoffnungslosigkeit durch die gegenwärtige Führung der Palästinensischen Befreiungsorganisation geworfen», weshalb sie mir dreissig Prozent von 22 Millionen verspricht. Wenigstens scheint sie gesund.
Jetzt kommt sicher bald Post von Hinterbliebenen des unglückseligen Germanwings-Flugs. Die können ja dann gut Deutsch. Ich bin gespannt.