Politour
Antirassismus
In Winterthur wird der «Kick für Toleranz» stattfinden, ein antirassistisches Fussballturnier von und mit Flüchtlingen. Es beteiligen sich fast fünfzig Teams, rund die Hälfte der Mannschaften besteht aus Flüchtlingen. Bereits eine Woche vor dem Anpfiff findet die feierliche Auslosung für den Kick statt. Im Anschluss steigt eine Soliparty mit den Bands Dikloud (Postpunk) und Marathon (Wave) aus Dresden.
Winterthur Gasthof zum Widder, Sa, 29. August 2015, ab 20 Uhr. Schützenwiese, Sa, 5. September 2015, 9–22 Uhr, mit ganztägigem Rahmenprogramm auch für Hungrige, Musische, Fussballmuffel und Kinder.
Die Idee von antirassistischen Fussballturnieren ist nicht neu. Jährlich findet im italienischen Bologna die «Mondiali Antirazzisti» mit über 200 Teams aus aller Welt statt.
Unter dem Motto «Love Football – Hate Racism» gibt es jetzt auch ein Turnier in Köniz. Dort ist auch willkommen, wer selber dem Ball nicht hinterherrennt und lieber isst, trinkt und Musik hört.
Köniz Schulhausareal Hessgut/Liebefeld, Sa, 29. August 2015, ab 10 Uhr.
Die St. Galler Kantonsschule zeigt eine Wanderausstellung über den schweizerisch-amerikanischen Gletscherforscher und Rassisten Louis Agassiz (1807–1873). In den letzten Jahren sind seine Ansichten endlich thematisiert worden, vor allem durch den Historiker Hans Fässler.
Die Ausstellung ermöglicht einen Einblick in Agassiz’ Wirken und in seine eugenischen Theorien. In der Schweiz kam die Forderung auf, das nach dem Rassisten benannte Agassizhorn in Rentyhorn umzubenennen, nach einem kongolesischen Sklaven namens Renty. Ihn hatte Agassiz fotografieren lassen, um die «Minderwertigkeit» der Schwarzen zu beweisen. In der Ausstellung sind auch Werke der schweizerisch-haitianisch-finnischen Künstlerin Sasha Huber zu sehen.
St. Gallen Kantonsschule am Burggraben, Eingangshalle Lämmlisbrunnenstrasse. Vernissage: Fr, 28. August 2015, 17.30 Uhr. Ausstellung bis 22. September 2015, geöffnet Mo/Di/Do, 7–18.30 Uhr, Mi, 7–20 Uhr, Sa, 7–15.30 Uhr.
Berner Henker
Im Bern der Patrizier weigerte sich vor 250 Jahren der Sohn des Scharfrichters, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten, und zog es vor, sich einer Gauklertruppe anzuschliessen. Heute führt er das interessierte Publikum auf einem Rundgang durch Berns Altstadt und durch ein Vierteljahrtausend Berner Geschichte. Eine Produktion der Theatergruppe «mes:arts».
Bern Treffpunkt vor dem Rathaus, Sa, 29. August 2015 (bei jeder Witterung). Anmeldung erforderlich: 031 839 64 09. Gruppen auf Anfrage. Kosten: 25 Franken.
Freihandelsabkommen
Mit dem Tisa (Trade in Services Agreement), einem Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen, das zwischen fünfzig Staaten verhandelt wird, soll es zu einer weitestgehenden Liberalisierung praktisch aller Bereiche des Service Public kommen. Was wären die Folgen? An der Veranstaltung «Stopp Tisa!» wird WOZ-Autor Andreas Zumach dazu referieren.
Rapperswil-Jona Hotel Kreuz (beim Bahnhof Jona), Do, 10. September 2015, 19.15 Uhr.
Frieden
Vor hundert Jahren kam es im Kanton Bern zu zwei bedeutenden Ereignissen: Robert Grimm, Redaktor der «Berner Tagwacht», organisierte zwei internationale Konferenzen von sozialistischen KriegsgegnerInnen, die im September 1915 in Zimmerwald und im April 1916 in Kiental stattfanden.
Der Kampf für den Frieden war eine der wichtigsten und populärsten Forderungen der sozialistischen Internationale. Doch als im Sommer 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, glaubten fast alle Mitglieder der sozialistischen Parlamentsfraktionen, dass sich ihr Land in einem Verteidigungskrieg befand, und stimmten für die Kriegskredite. Zimmerwald und Kiental setzten ein wichtiges Zeichen gegen diesen «Sozialpatriotismus». Zum 100. Jubiläum wird eine Ausstellung gezeigt, es gibt einen Gedenkanlass mit dem Waldner Gemeindepräsidenten Fritz Brönnimann und eine Tagung, bei der es am ersten Tag um den historischen und am zweiten um den aktuellen und zukunftsgerichteten Teil geht.
Tagung: Bern Hotel Bern, Zeughausgasse 9, Fr, 4. September 2015, 9.15–19.15 Uhr, und Sa, 5. September 2015, 9–12.30 Uhr. Teilnahme kostenlos, freiwilliger Beitrag erwünscht. Anmeldung und weiteres Rahmenprogramm: www.zimmerwald1915.ch.
Gedenkanlass: Wald Schulanlage, Sa, 5. September 2015, 15 Uhr.
Ausstellung: Schwarzenburg Regionalmuseum Schwarzwasser, Leimern 5, geöffnet an Sonn- und allgemeinen Feiertagen 14–17 Uhr oder auf Anfrage. Finissage: So, 22. November 2015, 14 Uhr. www.regionalmuseum.info
Migration
Wie können Frauen und Männer ohne Schweizer Pass die Gesellschaft mitgestalten? Diesen Fragen gingen zugewanderte Frauen auf den Grund. Daraus entstanden ist der Dokumentarfilm «Wir Mitbürgerinnen». In Zürich gibt es nach der Vorführung eine Diskussion mit den Protagonistinnen und den Filmgestalterinnen.
Zürich Kino Toni-Areal, Di, 1. September 2015, 18.30 Uhr.
Bern Kino Cinématte, Do/So, 10./13. September 2015, jeweils 19 Uhr.
Im Rahmen des Projekts Berufsmentoring des Christlichen Friedensdiensts gibt es ein Werkstattgespräch zum Thema «Empowerment und Resilienz – Ermutigung und Stärkungen für Migrantinnen in ihrer beruflichen und persönlichen Laufbahn». Referentin ist die Psychologieprofessorin Pasqualina Perrig-Chiello. Ziel der Werkstattgesprächsveranstaltung ist es, qualifizierten Migrantinnen Instrumente zu geben, die ihnen den Einstieg in den Schweizer Arbeitsmarkt ermöglichen.
Bern Kirchgemeinde St. Marien, Wylerstrasse 26, Do, 3. September 2015, 18.30 Uhr. Anschliessend Apéro.
Politdebatte
Zwei Welten treffen aufeinander: Die von SVP-Nationalratskandidat und «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel und die von Balthasar Glättli, Fraktionspräsident der Grünen Schweiz. Der Verband der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH) lädt ein zum Gespräch zwischen den beiden. Im Mittelpunkt steht ihre gemeinsame Studienzeit und der unterschiedliche Weg in die Politik. Danach ist die Diskussion offen für das Publikum. Bei jeder Frage haben die Kontrahenten jeweils maximal fünf Minuten Zeit, ihre Standpunkte darzulegen.
Zürich Universität, Karl-Schmid-Strasse 4, Hörsaal KO2-F-2180, Di, 1. September 2015, 19.30 Uhr. Anschliessend Apéro.
Überwachung
Im Parlament werden gerade die Überwachungsgesetze verschärft, und auch private Unternehmen speichern Daten wie nie zuvor. «Verschiedenste Menschen, die sich dem Überwachungs- und Kontrollwahn nicht ohnmächtig hingeben wollen», rufen auf zum Widerstand auf der Strasse und versprechen «Spektakel, Kunst und Kreation vs. Kontrolle, Bevormundung und Manipulation».
Auf der Schützenmatte bei der Berner Reitschule gibt es zunächst Konzerte von Rappern aus dem In- und Ausland sowie Vorträge und Performances, dann einen Stadtrundgang und schliesslich – zurück auf der Schützenmatte – weitere Konzerte. Auch für Speis und Trank ist gesorgt.
Bern Schützenmatte, Sa, 5. September 2015, 15 Uhr. Stadtrundgang: 18 Uhr. www.truthhurts.ch.