Diesseits von Gut und Böse: Wahlkampf nervt
Einige Tage nachdem der Ständerat befunden hatte, greise Schweizer Atomkraftwerke sollten laufen, bis sie von allein ausgehen, besuchte ich aus aktuellem Anlass (vgl. «Frende Fetzu» ) eine Podiumsdiskussion in Stans. Beide Nidwaldner StänderatskandidatInnen (FDP und CVP) bejahten den Beschluss, weil sonst unsre Stromversorgung nicht gesichert sei. Der FDP-Kandidat war voller Sorge: Er habe lange Jahre in Afrika gearbeitet und wisse um die katastrophalen Folgen, wenn plötzlich der Strom ausfalle …
Plötzlich? Worum gings noch mal? Ach ja, die «Energiestrategie 2050», von «Wende» spricht niemand mehr. Doch vor der Ewigkeit sind auch 35 Jahre nur ein Wimpernschlag.
Die bürgerlichen Jungpolitiker in der letzten «Arena» stimmten mich nicht optimistischer, droschen sie doch dasselbe Stroh wie die Alten. Und die Jungpolitikerinnen? Sassen brav in der zweiten Reihe, was vermutlich der jeweiligen Parteigrösse geschuldet war und nicht dem Geschlecht, aber dennoch stark irritierte. Am Ende umriss der Jungfreisinnige mit Parteipräsidium, Hundertprozentjob und Nationalratskandidatur seinen Alltag: «Das ist eine Frage des Willens!» Was mir hinsichtlich zukunftsorientierter Lebensentwürfe die letzte Hoffnung nahm.
Wählen werde ich trotzdem. Tun Sies auch!