Diesseits von Gut und Böse: Schön politisch unkorrekt
«Die Parlamentspräsidentin sieht besser aus als die neue Miss Schweiz», stellte Peter Rothenbühler in der «Schweizer Illustrierten» fest, was eine Geschmacksfrage ist und damit sein gutes Recht. Aber wieso, fragte ich mich, schreibt der frühere Chefredaktor diverser Medien und heutige Teilhaber einer Designagentur das in der Zeitung? Klar – weil er Christa Markwalder attraktiv findet, was sie ja auch ist. Und weil er zur Das-darf-man-doch-wohl-noch-sagen-Fraktion gehört.
Die beackert nämlich noch mehr Felder als nur jenes des verdeckten Rassismus, und Rothenbühler liefert auch gleich seine persönliche Variante des üblichen Statements: «Natürlich ist es politisch unkorrekt, eine Politikerin nicht nur für ihre Intelligenz und ihre Leistungen zu würdigen. Aber» – im Medienzeitalter sei Aussehen halt wichtig.
Das wirkliche «Aber» kommt aber erst danach: Werde das Äussere von Politikerinnen kommentiert, machten ja «eher die Linken die Faust» – vielleicht seien rechte Politikerinnen einfach sexyer?
Am schönsten an Christa Markwalder findet Rothenbühler übrigens ihr Cello, ein «Instrument, das der menschlichen Stimme und dem fraulichen Körper am nächsten ist». Und das Mann sich kraftvoll zwischen die Beine klemmen kann.
Ich bin eigentlich nicht vulgär, aber das werd ich doch wohl noch schreiben dürfen.