WOZ News

Nr. 50 –

Entfremdete

Einem Inserat in der «Weltwoche» konnten wir entnehmen, dass der Herr Dr. Christoph Blocher an der Herbsttagung 2015 der «Schweizerzeit» zur Frage referierte: «Gibt sich die Schweiz selbst auf?» Wir fürchten, die Frage muss mit Ja beantwortet werden, fand die Tagung doch nicht im «Rössli» statt und auch nicht im «Hirschen», sondern – wir wagen kaum, es hinzuschreiben – im «Hotel Banana City».

Hölzige

Die Zürcher Berufsfeuerwehr solle neben den Standorten «Sihlwald» und «Flughafen» weitere erhalten, berichtete kürzlich der «Blick am Abend», denn jede in Zürich zu löschende Brandstelle müsse innerhalb von zehn Minuten erreicht werden können. Das brachte WOZ-Leser T. auf den Plan: Bis die Feuerwehr vom Sihlwalde draussen hergekommen wäre, läge die Stadt in Schutt und Asche, sagte er uns. Der Standort liegt nämlich in Wirklichkeit beim Sihlhölzli mitten in Zürich. Nun hoffen wir, dass die Feuerwehr angesichts der demnächst brennenden Weihnachtsbäume nicht vor lauter Wald das Hölzli übersieht.

Gefallene

Die gleiche Gratiszeitung meldete: «200 Strapsen für Madonnas ‹Rebel Heart Tour›». Oh, là, là! In welchem Rhythmus die «Queen of Pop» selbige verbraucht oder ob diese als Gebinde die Bühne zieren, erfuhren wir nicht. Sicher sind wir uns nur der Tatsache, dass sich ein Blick in den Duden mit Strapsen ebenso lohnt wie ohne Strapse.

Geeignete

Die «Schweizer Illustrierte» monierte, dass Bundesrat Ueli Maurer mit der Herabsetzung des Mindestalters für Jungschützenkurse Steuergelder verplempere, aber: «Den Umgang mit dem Sturmgewehr ist den Jugendlichen eigentlich zuzutrauen, das ist nicht das Problem.» Wir lancieren jetzt eine Initiative, die den Umgang mit Sturmgewehren nur noch Personen gestattet, die auch den Umgang mit dem Akkusativ beherrschen. Das dürfte uns einer Schweiz ohne Armee in Windeseile näher bringen.

Laute

Im Inhaltsverzeichnis kündigte das «Du» vom Dezember ein Interview mit Anna von Planta an, der langjährigen Lektorin Friedrich Dürrenmatts: «Am meisten beeindruckt haben sie sein riesiger Schreitisch und seine halsbrecherischen Autofahrten.» Frau von Planta muss nicht nur gute Nerven gehabt, sondern auch einen Ohrenschaden davongetragen haben.

Eilige

Dank WOZ-Leser L. können wir hier die in der vorletzten WOZ grob verschobene Weltgeschichte wieder zurechtrücken: In einem Lead hatten wir die Anschläge von «9/11» auf den «11. September 2011» verlegt. Das zeigt zum einen, wie schnell Zahlen verwechselt werden können, zum andern greifen wir uns wieder mal verwirrt an den Kopf und stöhnen: Kaum zu glauben, wie die Zeit rast!

Traurige

«Jetzt bei der grossen Weinhnachtskampagne mitmachen», mailte uns die Migros im aktuellen Newsletter. Wir interpretieren das so: Wer an Weihnachten keinen Wein hat, muss weinen oder vorher zu Aldi, Coop, Denner oder Lidl und Konsorten gehn.

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