WOZNews
Treffsichere
«Woohooooo, sie ist da», hat die Sportreporterin Steffi Buchli vom Schweizer Fernsehen SRF anlässlich der Geburt ihres Kindes Karlie Jolien Adèle, bei dem es sich um ein Mädchen handeln soll, über Instagram und Facebook verlauten lassen, was von jeder Menge followenden Online- und Printmedien weiterverbreitet wurde. Mal im Ernst: Wir freuen uns über jedeN ErdenbürgerIn, die/der unter so bejahenden Umständen auf die Welt kommt. Bloss manchmal wünschen wir, die ganzen Ankünfte geschähen etwas diskreter, und wir könnten uns das Glück selber ausmalen. Aber nein, Frau Buchli lässt uns auch noch wissen: «Sie ist zmitzt in unserem Herz gelandet.» Das sind wenigstens gute Voraussetzungen für eine allfällige Karriere als Dartspielerin oder Fallschirmspringerin.
Verfrühte
Zu einer weiteren Geburt, derjenigen des am vergangenen Sonntag verstorbenen Künstlers Gottfried Honegger, wusste die NZZ: «1917, im Jahr des Generalstreiks, in Zürich geboren, im Jahr auch, als der Lehrling Richard Paul Lohse in der ‹Eintracht› Picabias Zeitschrift ‹391› setzte, war er seiner Stadt in einer Art Hassliebe verbunden.» Wir nehmen an, die Muttermilch war mitschuldig, es waren offensichtlich dramatische Zeiten. Bloss dass unser Geschichtsbuch den Generalstreik erst im Jahr 1918 ansetzt. Der Hassliebe konnte diese Verspätung zum Glück nichts anhaben.
Wärmende
«Twitter down, Twitter nicht down: Am Dienstag ist es beim Kurznachrichtendienst erneut zu einer technischen Panne gekommen – von ca. 9.30h bis um die Mittagszeit war Ruhe im Karton! Die sogenannten Heavy-User twitterten danach von ihrer inneren Leere, aber auch wie positiv es sei, mal nicht 900 sondern nur 500 Tweeds nachlesen zu müssen und ein anderer meinte: ‹Erste Buchverträge zu ,Mein Tag ohne Twitter‘ dürften gerade unterzeichnet werden.›» Dies meldete der «Klein Report, der Mediendienst der Schweizer Kommunikationsbranche». Da fror wohl jemand, und bloss die Textilbranche jubelt, dass sie Hunderte von Tweeds absetzen kann.
Reibungslose
«Die erste Bundesratssitzung war entpannt», berichteten die «Freiburger Nachrichten». Wahrscheinlich wurde ein pritziger Weisswein aufgetischt, und anschliessend gabs Paghetti.
Daheimgebliebene
«Die Integration der Migranten ist nicht einfach – vor allem bei migrationsunwilligen Personen», wusste die «Neue Luzerner Zeitung». Aber hallo! Da sind wir volle Pulle integrativ, und ihr wollt noch nicht mal migrieren?
Inbegriffene
Wir haben hier vor einer Woche das Wort «inkludieren» beziehungsweise «inkludiert» als «affig» bezeichnet, da es uns bis vor kurzem nie, in letzter Zeit aber häufig in den Zeitungen begegnete. Das geht sich gar nicht aus: Von verschiedenen Seiten wurden wir darauf hingewiesen, dass das Wort durchaus gängiger österreichischer Sprachgebrauch ist. Wer sind wir, solche landesspezifische Eigenheiten zu geisseln? Es tut uns also sehr leid, und wir betonen, wie sehr wir österreichische Kultur schätzen: Mozart! Mozartkugeln! Sachertorte! Franz Klammer! «Kottan ermittelt»! Wolf Haas! Grüner Veltliner! Die Liste liesse sich beliebig verlängern. Einzig die FPÖ lässt sich exkludieren.