Klimawandel: Finanzspritzen vom Paradeplatz

Nr. 25 –

Die grossen Banken in Nordamerika und Europa spielen beim Klimawandel eine Schlüsselrolle. Ohne ihre Kredite könnten die Energieunternehmen weder neue Kohlekraftwerke bauen noch Öl oder Gas abbauen. Über 785 Milliarden US-Dollar sind in den letzten drei Jahren von den 25 grössten US-amerikanischen, kanadischen und europäischen Banken in besonders klimaschädigende Unternehmen geflossen.

Dies geht aus einer Studie mehrerer grosser Umweltorganisationen hervor. Mit 21 Milliarden Dollar von der Credit Suisse und weit über 15 Milliarden von der UBS sind die beiden Schweizer Grossbanken im grossen Stil daran beteiligt. Mit diesen Geldern wurde der Abbau von Kohle und der Bau von Kohlekraftwerken finanziert, ebenso die Suche nach neuen Ölfeldern in der Arktis und unter dem Boden der Tiefsee sowie die Gewinnung von Erdöl aus dem kanadischen Ölsand. Zudem wurden damit Anlagen erstellt, in denen Erdgas verflüssigt werden kann. Letzteres wird gelegentlich als grüne Alternative zu Kohle angepriesen, hat aber eine ähnlich schlechte Klimabilanz.

Der Grund, weshalb die Banken weiterhin klimaschädigende Unternehmen finanzieren, liegt vorab in den hohen Profiten, die in diesen Sektoren winken. Investments in Energieprojekte sind zwar risikoreich, werfen aber auch hohe Zinsen ab. Wer dagegen Staaten Geld leiht, damit sie die Energiewende vorantreiben, zahlt vielfach drauf. Es ist deshalb fatal, darauf zu hoffen, dass die BankmanagerInnen von allein ihre Kreditpolitik ändern. Selbst in ihren Absichtserklärungen geben sich die Grossbanken unverbindlich. Bei den selbst auferlegten Restriktionen gegenüber Kohleunternehmen hinken CS und UBS den US-amerikanischen Banken gar hinterher.

Es braucht deshalb politische Massnahmen. Die Banken müssen gezwungen werden, ihre Kreditvergabepraxis zu ändern. Der Geldfluss in die Energieindustrie muss gekappt werden. Es ist absurd, wenn in der Schweiz aufgrund neuer Gesetze Gebäude saniert, der Treibstoffverbrauch gesenkt und erneuerbare Energien gefördert werden – und gleichzeitig die Banken mit ihrer Kreditvergabe frontal dagegen arbeiten.