Diesseits von Gut und Böse: Wo die Worte fehlen
Zum Beispiel bei der tieftraurigen Geschichte der beiden Knaben, die in Kehrsatz starben, weil ein am Strom angeschlossener Föhn in ihr Badewasser fiel. Die Sicherheitsnorm, die ihren Tod wohl hätte verhindern können, ist im betreffenden Altbau noch nicht Standard. Ein Vertreter des Hauseigentümerverbands sagte im «Bund»: «Es wäre unverhältnismässig, aufgrund eines tragischen Einzelfalls eine flächendeckende Nachrüstpflicht einzuführen.»
Oder bei dem Plakat, auf dem die deutsche AfD einem schwulen Paar in den Mund legt: «Mein Partner und ich legen keinen Wert auf die Bekanntschaft mit muslimischen Einwanderern, für die unsere Liebe Todsünde ist.» Solche Bekanntschaften suche ich auch nicht. Ebenso wenig, wie sich die AfD bisher um einen freundschaftlichen Kontakt zu Schwulen und Lesben bemüht hat. Ach ja: In Deutschland wird gewählt.
Und wie ich so auf der Suche nach weiteren Themen durchs Grossraumbüro lief, empfahl mir Kollege K.: «Schreib doch übers Wetter!», denn ins Fenster fiel milder Sonnenschein. Da kam mir ein Leserbrief an die NZZ in den Sinn: «Das Schlimmste an diesem Klima-Schwindel ist, dass an unseren Schulen mithilfe von neuen Lehrmitteln – notabene alles vom Staat (Steuerzahler) bezahlt – unseren Kindern und Enkelkindern physikalischer Unsinn eingetrichtert wird.»
Damit soll es nun für heute aber genug sein.