Diesseits von Gut und Böse: Wenn der Dämon rüttelt

Nr. 14 –

Letzte Woche bot SRF eine «Rundschau» mit hohem Unterhaltungsfaktor: Da war einmal das Interview mit Heilsarmeeoffizier Beat Schulthess, von Beruf «Befreiungsdiener», zum andern der Gesichtsausdruck von Moderator Sandro Brotz während dieses Gesprächs.

Rund 900 Dämonisierte werden von Herrn Schulthess und seinem Team im Jahr vom Bösen befreit. Bei vier Wochen Ferien sind das fast neunzehn pro Woche, und die Heilsarmee hat doch sicher auch die Fünftagewoche.

Manchmal arbeitet Herr Schulthess auch nachts. Einmal musste er sich zusammen mit seiner Frau in das Bett legen, in dem ein Dämonisierter zuvor von einem Unsichtbaren gewürgt worden war. Kaum hatte sich das fromme Paar gebettet, rüttelte der Dämon heftig am Bett – «Trrrrrrrrr!», machte Herr Schulthess vor.

Weil es in der Schweiz weit mehr als 900 Dämonisierte gibt, wenden sich auch viele an einen der sechs Exorzisten, die in der katholischen Kirche amten, deren drei allein im Bistum Chur. Die «Rundschau» thematisierte die Frage, ob diese Menschen nicht eher zu den Ärztinnen oder Psychiatern gehörten, worauf Herr Schulthess sagte, man arbeite eng mit diesen zusammen.

Mir persönlich leuchtet ja ein, dass Exorzismus funktioniert. Wer einen Gott annimmt, kann sein jenseitiges Personal doch jederzeit aufstocken; und ab und zu muss halt einer wieder raus.