WOZ News
Gestochene
Die Zeitschrift «Via» wusste: «‹Samschtig-Jass› ist die älteste Unterhaltungsshow im Deutschschweizer. Sie wurde 1968 von Kurt Felix erfunden.» Hier wurde aber nicht die Kamera versteckt, sondern der Sender. Oder, wie Einsender A. treffend anmerkt: No Billag = no SRF.
Jürg Fischer
Verchrampfte
Wie begründet das «Bieler Tagblatt» die Erhöhung des Abopreises? «Diese Qualität gilt es sicher zu stellen, das Handwerk zu pflegen. Dazu fördern und fordern wir unsere Journalistinnen und Journalisten. Wir haben rationiert, wir haben optimiert, wir chrampfen im Wissen, dass wir für unsere Leserinnen und Leser am Produkt nicht weitere Abstriche machen dürfen und die Qualität hochhalten müssen.» Das glauben wir alles gerne. Die Rationierung ergibt allerdings eine dünne Buchstabensuppe. Hoffen wir, dass die LeserInnen bei dieser Diät nicht zu stark abnehmen.
Jürg Fischer
Frostgebeutelte
Auch das Wetter wird rationiert, wie wir der NZZ entnehmen: «Die Temperaturen erreichen 2 bis 6 Grad, am Genfersee bei leichter Bise bis zu 7 Grad drin.» Vielleicht sollten die SeeanstösserInnen ihre Häuser endlich besser isolieren und nicht einfach auf die wärmende Wirkung des Klimawandels setzen.
Jürg Fischer
Beschwingte
Laut dem Kulturblog des «Bunds» wurde in der Berner «School of Sound» «ausgiebig über Spotify-Algorhythmen diskutiert». Dass die Digitalisierung an so einem Ort musikalisch daherkommt, versteht sich von selbst.
Karin Hoffsten
Umgewandelte
«Jede Baustelle zieht sein spezifisches Publikum an», bemerkte der «Tages-Anzeiger». Wer käme auch auf die Idee, so ein Riesenloch voller Bagger, Kräne, Betonmischer und Manneskraft sei weiblich?
Karin Hoffsten
Behaarte
Neues über Männer aller Altersstufen wusste auch die «Bilanz». «Der Mann von Welt lässt sich rasieren», hiess es im Loblied auf einen Zürcher Barbershop: «Der Vollbart lebt. (…) Die Kundschaft im Alter von 4 bis 88 Jahren schätze die Auszeit vom hektischen Alltag, das Gepampert-Werden mit heissen und kalten Tüchlein, einen Drink und alles, was so zum typisch britischen Service gehört.» Wir hoffen, dass den bärtigen Vierjährigen nur Softdrinks serviert werden.
Karin Hoffsten
Transzendentale
In einer Sonderbeilage der «Basellandschaftlichen Zeitung» fand sich schon vor einiger Zeit eine Ankündigung, die wir wegen ihrer feinstofflichen Brisanz dennoch zitieren wollen: «Sichern Sie sich jetzt eine Topplatzierung in der nächsten Erscheinung vom 18. Oktober.» Sollten Sie an diesem Tag im Raum Basel etwas Unerklärliches erlebt haben, bitten wir freundlich um Ihre Zuschrift.
Karin Hoffsten
Heikle
In manchen Fakultäten werden Doktorierende bedauerlicherweise gemobbt. Das animierte die NZZ zum Titel «Das Problem der schwarze Schafe». Anscheinend trifft es auch Lehrstätten der deutschen Sprache.
Karin Hoffsten