WOZ News
Versetzte
Nachdem in der NZZ die Rede von der «syrisch-iranischen Grenze» war, machen wir uns Sorgen um den Irak, lag dieses doch nicht ganz kleine Land früher genau auf dieser Grenze. Doch die Geografie scheint sowieso Spielball einer grausamen Eminenz geworden zu sein. Ebenfalls in der NZZ wurde vom «bayrischen Schladming» berichtet, nachdem die WOZ nur zwei Tage zuvor vom «österreichischen Oberstdorf» geschrieben hatte. Wir raten den betroffenen Ländern, schleunigst Verhandlungen über den Austausch der Geiseln aufzunehmen.
Jürg Fischer
Anbiedernde
«Mauritius sperrt Duzende Konten von Jean-Claude Bastos», meldete der «Bund». Was uns eindringlich mahnt: Hände weg vom Geld, wenn dich dein Konto duzt!
Jürg Fischer
Kollidierte
Die Schweizerische Depeschenagentur verbreitete dies: «Die Polizei habe gegen 19 Uhr zunächst bei einem Unfall zwischen einem Auto und einem 1993 geborenen Fussgänger in Plan-les-Ouates ermittelt.» Ob er weiterhin als geborener Fussgänger unterwegs ist und welches Baujahr das Auto hatte, konnte nicht ermittelt werden.
Jürg Fischer
Pluralistische
Der «Tages-Anzeiger» stellte fest: «Seit Oktober 2017 haben Unbekannte im Kreis 5 bei mehreren Vorfällen Firmenwägen angezündet.» Den Firmenverantwortlichen schlug das auf die Mägen, denn den UrheberInnen gings noch nicht an die Krägen.
Jürg Fischer
Matrilineare
Dieselbe Tageszeitung schrieb: «Der bis zum Platzen selbstbewusste 39-Jährige macht keinen Hehl aus seiner Hoffnung, den Abgang der Patriarchin dereinst als Gelegenheit zu nutzen, selber in den Vordergrund zu rücken», wobei mit dem fast Platzenden der FDP-Vorsitzende gemeint war, mit der Patriarchin hingegen die Bundeskanzlerin. Noch während wir darüber nachsannen, hatte man die Patriarchin online zur Matriarchin gemacht – ach, wenn es doch so einfach wäre! Aber sieben Bundesministerinnen machen Deutschland wirklich noch nicht zum Matriarchat.
Karin Hoffsten
Leibeigene
«Schweizer Altersheime verrechnen seinen Bewohnern zu hohe Preise», wusste watson.ch. Wem die geschröpften Bewohner gehören, verschwieg man uns.
Karin Hoffsten
Verfallene
«Willkommen in der Schweiz!», ruft das Staatssekretariat für Migration (SEM) Menschen mit vorläufig anerkanntem Flüchtlingsstatus in einer Broschüre zu, nicht ohne mögliche Ausschlussgründe zu erwähnen: «Es kann zudem sein, dass eine Person die Flüchtlingseigenschaften erfüllt, jedoch wegen verwerflichen Handlungen dem Asyl unwürdig ist (…)». Beim SEM-Personal selbst gilt offenbar auch ein konsequentes Tilgen des Genitivs durch den Dativ nicht als verwerflich.
Karin Hoffsten
Ausgebrannte
Dem Coach, der Stellensuchende auf jobs.ch dabei unterstützt, sich passend auszudrücken, ging es wohl gerade nicht so gut, als er «unpassende Formulierungen bei der Jochsuche» auflistete. Wir wünschen gute Erholung!
Karin Hoffsten