Hausmitteilungen

Nr. 23 –

Die Gelbbauchunke meint

«Vom ‹Blick› lernen heisst siegen lernen», meint Kollege A. gelegentlich, wenn er eine Schlagzeile etwas zu sehr «zuspitzen» möchte (Branchenslang). Das ist natürlich Schwachsinn (vgl. «Hetzjagd statt Journalismus» ), weswegen mehrere Vorschläge für «Blick»-Plagiate in der Vergangenheit vom Kollektiv abgelehnt wurden, so etwa ein Seite-3-Boy. Die GegnerInnen hatten taktisch geschickt gefordert, wenn schon müssten sich Männer aus dem Kollektiv dafür ausziehen. Auch Anläufe für ein publizistisches Maskottchen, das analog zum «Blick»-Käfer sauglatte Bemerkungen von sich gibt, scheiterten bisher – etwa an der Weigerung von Büsibesitzer M., sein ohnehin schon traumatisiertes Binzeli gelb anzusprayen. Jetzt ist die Maskottchendebatte neu aufgeflammt. Anlass ist der Auftritt der Tümpel-squattenden Gelbbauchunke in der letzten WOZ. Die Unke stösst bei aller Sympathie aber auch auf Widerstand («Ist vom Aussterben bedroht!»). Hier die Alternativen: der Oktopus (hochintelligent, laut dubiosen ForscherInnen ein Alien), das Seepferdchen (androgyner gehts nimmer) oder das Nilpferd (wirkt behäbig, ist aber schnell und brutal). Weitere – gut begründete – Vorschläge von Ihnen, liebe LeserInnen, nehmen wir gerne entgegen, um dann nach einem längeren Konsensprozess doch wieder auf ein Maskottchen zu verzichten (vgl. oben).

Die Jikhareva kennt

Eingefleischte Fans wissen es vielleicht: Nächstens beginnt in Russland eine Weltmeisterschaft in der Sportart Männerfussball. Das Zürcher Theater Neumarkt beleuchtet deshalb nicht nur Putins Russland, sondern auch das literarische, kulturelle Russland und das der «normalen» Bevölkerung und versucht, «gemeinsam mit Landeskennern» zu sortieren «zwischen Macht-Politik und Propaganda». Mit dabei sind die WOZ-Redaktorin Anna Jikhareva, der Putin-Kritiker Michail Schischkin, der Fussballkenner Raphael Honigstein sowie die Slawistikprofessorin Sylvia Sasse. Los gehts am Donnerstag, 14. Juni 2018, um 20 Uhr. Mehr dazu: www.theaterneumarkt.ch.