In den vergangenen Tagen kam mal wieder Post vom MAZ, bislang bekannt als «Die Schweizer Journalistenschule»: erst ein 116-seitiger A4-Katalog aus kartoniertem Papier mit dem «Angebot für Kommunikationsfachleute und Führungskräfte», ein paar Tage später ein dürres B5-Falzblättchen aus Papier mit einer Handvoll Kurse für JournalistInnen.

«Follow the money!» Was Redaktoren früher ihren Investigativreportern auf den Weg gaben, hat das MAZ 2.0 in seinen Kursen professionell gestreamlint, hybridisiert, fusioniert – und umgedeutet (nicht zuletzt zum eigenen Vorteil). «Medienarbeit» bedeutet jetzt auch: «Journalist ruft an – Rasch und kompetent antworten» oder «Werkzeugkasten für Medienstellen – Dos and Don’ts», vermittelt vom langjährigen Journalisten und MAZ-Studienleiter. Das dazu passende Angebot für Journis im Falzblättchen bietet Grundlagen zum «Umgang mit PR». Und Antworten auf Fragen wie «Was verschweigen uns Mediensprecher?» haben natürlich ihren Preis – 1620 Franken.

Überhaupt, die Public Relations: Im MAZ 2.0 sind sie mutiert zur Publireportage – und das gleich doppelt. Hüben gelten die Masterclass «Content Marketing» oder ein CAS-Abschluss in «Brand Journalism & Storytelling» als Meilensteine auf dem sicheren Weg zum Erfolg. Drüben geht es unter «Ich und mein Beruf» um nichts weniger als Sein dank Schein: «Wer in der Medienwelt heute auf sich aufmerksam machen will, muss sich selbst zur Marke machen.» Und damit das im Medienunternehmen nicht total aus dem Ruder läuft, gibts parallel dazu Kurse zur Stärkung der Autorität der Vorgesetzten: «Starke und bekannte Persönlichkeiten in den Redaktionen brauchen eine massgeschneiderte Führung.»

Falls Sie jetzt auch ein bisschen verwirrt sind, wo da die Journalistin aufhört und der Kommunikationsfachmann anfängt – genau so schauts aus! «Follow the money» kann, schwups, vom investigativen zum existenziellen Imperativ werden.

Wie erfolgreich die Ausbildungsstrategie des MAZ 2.0 in der Praxis anschlägt, lesen Sie weiter unten.