WOZ News

Nr. 23 –

Dichtegestresste

«Gemäss einem Schutzkonzept des Verbandes der Hallen- und Freibäder in der Schweiz (VHF) dürfen sich derzeit sowohl im Wasser als auch auf den Rasenflächen maximal zehn Personen pro Quadratmeter aufhalten», meldete der «Bund». Viel weniger sollten es aber auch nicht sein, da sich die Bäder sonst nicht wirtschaftlich betreiben lassen.
Jürg Fischer

Masslose

Ins gleiche Horn stiess die «bz Basel»: «Ohnehin empfiehlt es sich, nur in Massen die Seen aufzusuchen …» Das Bundesamt für Gesundheit täte gut daran, für die Deutschschweiz flächendeckend die Einführung des Buchstabens ß zu verfügen.
Jürg Fischer

Textilverarbeitende

«Während achtzehn Jahren spannte er Garn», behauptete die letzte WOZ und verschaffte damit etwas verwirrend einem schwachen Verb einen Auftritt. Es muss natürlich «er spann Garn» heissen und nicht «die WOZ spinnt».
Jürg Fischer

Zombiehafte I

«Ein Infizierter im Nachleben, 80 000 Tests, fast 250 Ansteckungen», berichtete tagesanzeiger.ch aus Südkorea. Damit herrscht dort genau das, was hiesige Clubs zurzeit nicht anbieten können: Geisterstunde.
Jürg Fischer

Zombiehafte II

Kaum die nötige Kondition, um in den Geisterclubs mitzutanzen, dürften «Corona-Tote mit mutmasslich irreversiblen Lungenschäden» haben, die auf bluewin.ch erwähnt wurden. 
Karin Hoffsten

Triebgestaute

«Zwischen ihren Köpfen müssen Prostituierten und Freier beim Geschlechtsverkehr ein Mindestabstand von eine Unterarmläge einhalten», schrieb der «Tages-Anzeiger» etwas aufgeregt. Für die Umsetzung in die Praxis ist bestimmt ein Blick ins Kamasutra hilfreich, oder in den Duden.
Jürg Fischer

Ausgezählte

Wegen einer Wette fragten wir letzte Woche, welche von zwei TV-Sendungen Sie, liebe LeserInnen, schon mal gesehen haben – Kollege A. setzte auf «Germany’s next Topmodel» («GNTM»), Kollegin B. auf den SRF-«Literaturclub». Für Ihre zahlreichen Antworten danken wir herzlich, sie haben uns gefreut – und das Ergebnis ist klar: 62 Prozent der Teilnehmenden sahen schon einmal oder auch regelmässig den SRF-«Literaturclub», «GNTM» jedoch nie – was kurz ein selbstzufriedenes Grinsen in Kollegin B.s sonst so ernsthafte Züge zauberte. Sie selbst gehört zur Gruppe derer, die beides nicht scheuen, das sind 11,5 Prozent, weshalb B. auch bestätigen kann, dass der Leser, der uns mitteilte, im «GNTM»-Finale habe die Falsche gewonnen, natürlich recht hat. Ebenfalls 11,5 Prozent der Antwortenden schauen weder das eine noch das andere oder verzichten ganz aufs Fernsehen. 16 Prozent der Schreibenden gaben an, nie den «Literaturclub», aber hin und wieder oder regelmässig «GNTM» zu schauen. Damit umfasst die Topmodelgruppe doch insgesamt 27,5 Prozent, was wiederum dem Kollegen A. zum Troste gereicht. Abschliessend ziehen wir das fröhliche Fazit: Wissenschaftlich wars wirklich nicht, aber witzig!
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch