Agenda

Nr. 27 –

Blinkendes Biest

Es hat etwas Tierisches, das bewegliche Biest namens Jumbo, bei dem die schüchterne Jeanne endlich Zuneigung findet: Jumbo im gleichnamigen Film heisst nämlich die blinkende Jahrmarktsbahn, wo die junge Frau arbeitet. Klingt nach einer technophilen Romanze, dieser Erstling der Belgierin Zoé Wittock. In der Hauptrolle: Noémie Merlant, die Malerin aus «Portrait de la jeune fille en feu».

Zu entdecken ist diese ungewöhnliche Liebe im Coronaprogramm des Festivals für fantastische Filme in Neuchâtel. Dieses findet heuer im Netz statt – leider nicht gerade ein festliches Finale für die scheidende Direktorin Anaïs Emery, die das von ihr mit gegründete Festival zwei Jahrzehnte lang geprägt hat. In ihrem letzten Programm mit 21 Filmen plus Kurzfilmen treten auf: der indonesische Superheld Gundala, ein ungarischer Revolutionsheld, der als Vampir aus Kuba zurückkehrt («Comrade Drakulich»), oder auch die unvergleichliche Sandra Hüller, die in «Schlaf» von Albträumen geplagt wird.

Neuchâtel International Fantastic Film Festival, Fr, 3. Juli 2020, bis Sa, 11. Juli 2020. Informationen: www.nifff.ch.

Fee oder Vieh

Noch mehr tierische Kunst gefällig? «Wir werden uns womöglich verwandeln», so verspricht das Motto für die diesjährige Kunstausstellung auf dem Hof der Froh Ussicht in Samstagern. Im Zentrum der künstlerischen Interventionen stehen die fliessenden Grenzen im Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Dabei wirft schon der Name der Ausstellung sein mehrdeutiges Schillern voraus: «VEE», das ist Zürcher Dialekt für Vieh, aber es klingt darin auch die Fee an. 

«VEE» in: Samstagern Froh Ussicht, Landwirtschaftsbetrieb Hof Blum, 4. Juli bis 3. Oktober 2020. www.frohussicht.ch