WOZ News

Nr. 27 –

Abservierte

Zur Aufarbeitung der Affäre um den Tennisspieler Novak Djokovic und Corona verbreiteten viele Medien folgende SDA-Meldung: «Nach Absprache mit den örtlichen Gesundheitsbehörden habe es zunächst keine Notwendigkeit gegeben, asymptotische Spieler zu testen.» Das hätten wir auch nicht eingesehen; nach unseren mathematischen Kenntnissen sind asymptotische Spieler solche, die den Ball unendlich weit ins Aus befördern.
Jürg Fischer

Hürdenreiche

Über eine neue Sportart berichtete der «Tages-Anzeiger»: «So einfach die Regeln des Backyard Ultras sind, so gross sind die Fragezeichen, dass diese provozieren.» Fragezeichen über Fragezeichen: Es muss sich um schier unlösbare Denksportaufgaben im Hinterhof handeln. 
Jürg Fischer

Suboptimale

«Israels Kampf gegen das neuartige Virus sei eine ‹grosse Erfolgsgeschichte›, sagte der Regierungschef. Inzwischen ist der Optimus verflogen», meldete die NZZ. Es wird um schonendes Anhalten gebeten.
Jürg Fischer

Geölte

Auch die Lifestyleberichterstattung kann sich den Erfordernissen der politischen Korrektheit nicht entziehen. Das «Zeit-Magazin» ging auf Nummer sicher: «Die meisten Gesichtsöle für weise Haut versprechen, Falten zu vertreiben. Dieses hier, von Neighbourhood Botanicals, umsorgt Sie eher mit Zutaten wie Macadamia und Grapefruitschale.» Gegen die Verwendung exotischer Zutaten zwecks Erlangung von Weisheit lässt sich kaum etwas sagen.
Jürg Fischer

Undistanzierte

Die «NZZ am Sonntag» warf einen Blick zurück auf die Volksabstimmung zum Erweiterungsbau des Zürcher Kunsthauses: «Die Ausstellung ging gemessen an der Offenheit der Zürcher für ihre Kulturinstitute erstaunlich knapp aus.» Eine so knappe Ausstellung ist bis auf Weiteres nicht mehr denkbar.
Jürg Fischer

Stark schwächelnde

Innenminister Seehofer habe den Konflikt angeheizt, «indem er erwägte, Anzeige gegen Yaghoobifarah zu erstatten», lasen wir im «Tages-Anzeiger». Dass der Duden dazu «starkes, seltener auch: schwaches Verb» festhält, bricht uns fast das Herz. Umso erfreulicher ist die korrekte Schreibweise des Namens der «taz»-Autorin*, was ja heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist (vgl. «Fehlermehldung!» ).
Karin Hoffsten

Effiziente

Auch Petra Gössi wirft sich in den Kampf für Kampfflugzeuge: «Die aktuelle Coronakrise zeigt, dass wir auch auf das Unerwartete vorbereitet sein müssen. Das gilt auch für Bedrohungen aus der Luft.» Danke, Twitter-Community, für die vielen Ideen, wie uns eine gut ausgerüstete Luftwaffe vor Killervirenangriffen schützen kann! Aber nur zu Bürozeiten.
Karin Hoffsten

Verdächtige

In den Tamedia-Zeitungen stand: «Die Duchess of Sussex macht erste Schritte in Richtung Politik. Manche munkeln, da seien Strategie und Ehrgeiz im Spiel.» Was denn sonst?  
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch