Agenda

Nr. 32 –

Im Innenhof

An einem lauschigen Ort Worten lauschen – das verspricht das Winterthurer Literaturfestival «lauschig – wOrte im Freien». Obwohl die Veranstaltung unter freiem Himmel stattfindet, musste sie dieses Jahr coronabedingt etwas ausgedünnt werden. So startet das Festival mit vier Kurzlesungen: Zu hören sind die Spoken-Word-AutorInnen Amina Abdulkadir, Etrit Hasler und Stefanie Grob, ausserdem liest Tom Kummer aus seinem neuen Roman «Von schlechten Eltern». Weiter geht es dann Anfang September mit einer Wanderung mit der Autorin und Journalistin Angelika Waldis sowie Ende September mit weiteren Lesungen. 

«lauschig – wOrte im Freien» in: Winterthur Innenhof der Stadtbibliothek und des Gewerbemuseums, Do/Fr, 6./7. August 2020, und Di/Do, 11./13. August 2020, jeweils 17 bis 17.30 Uhr und 18.30 bis 19 Uhr. www.lauschig.ch

Auf der Bank

Gut eineinhalb Jahre lebte Georg C. in Basel auf einer Bank auf der Dreirosenanlage, als er kurz vor Weihnachten vor bald drei Jahren ermordet wurde. «Dr Schorsch vo dr Dreirosebrugg», wie er in der Stadt genannt wurde, wurde Opfer eines religiösen Fanatikers. Dieser wollte «Schorsch» bekehren, was ihm nicht gelang. Also erstach er ihn. Am Abend vor seinem Tod kam der Schauspieler und Regisseur Armin Biehler noch bei «Schorsch» vorbei und plauderte mit ihm. «Mit grosser Wahrscheinlichkeit bin ich der Letzte, der Georg vor seinem Tod die Hand zum Abschied gegeben hat», schreibt Biehler in der Medienmitteilung zu seinem neusten Projekt. Die szenische Lesung «Mord_4057» erzählt auf Grundlagen von Gerichtsakten vom tragischen Tod von «Schorsch». Es lesen Armin Biehler, Andrea Bettini, Simon Grossenbacher, Simona Roth und Myriam Wittlin.

«Mord_4057. Eine Lesung» in: Basel Dreirosenmatte, Fr–So, 7.–9. August 2020, jeweils 20.30 Uhr.

Am Mississippi

Den Blues erforschen – das war das erklärte Ziel von Walter Liniger, als er 1982 als junger Lehrer Bern verliess und in den US-amerikanischen Süden auswanderte. Er forschte im Blues Archive an der University of Mississippi und machte selber Musik. Nach fast vierzig Jahren in den USA ist Liniger seit letztem Jahr wieder zurück in der Schweiz. Der Fotograf und Filmemacher Reto Camenisch, der Liniger seit bald dreissig Jahren kennt, porträtiert im Film «Heicho. Der Blues des Walter Liniger» den Suchenden und seine musikalische Sehnsucht.

«Heicho. Der Blues des Walter Liniger» in: Murten Open Air Cinema, Do, 6. August 2020, 20 Uhr; Bern Kino Rex, So, 9. August 2020, 11.30 Uhr, und Do, 13. August 2020, 18 Uhr. Weitere Vorführungen: www.heicho-derfilm.ch.