#digi: Bildung vom Feinsten
Digitalisierung und Umwelt, ein schwieriges Thema. Natürlich können klug eingesetzte digital gesteuerte Geräte helfen, Strom zu sparen. Aber die Milliarden von Google-Anfragen, die Clouds oder das Streamen von Filmen verschlingen immer mehr Strom. Wird das Internet der Dinge umgesetzt, wird es noch übler. Dann verbraucht künftig alles, was früher stromlos herumstand, plötzlich auch Energie. Der Bitcoinhandel soll heute schon etwa gleich viel Strom brauchen, wie die Solaranlagen der Welt bereitstellen. Wäre das Internet ein Land, landete es bezüglich Stromverbrauch auf Platz sechs, hinter Japan, vor Russland.
Was tun? «7at7» versucht, Antworten zu finden. «7at7» beruht auf einer Initiative von Organisationen, die sich mit Digitalisierung beschäftigen. Mit dabei sind etwa die Digitale Gesellschaft, der Chaos Computer Club oder der Schweizer Ableger der Internet Society. Sie bieten politische Bildung vom Feinsten, niederschwellig zugänglich und bunt. Jeden Monat, immer am 7. abends um 7 Uhr, gibt es eine Veranstaltung. Am 7. September geht es nun eben um «Digitalisierung und Nachhaltigkeit». Im Zentrum stehen die grossen Fragen: «Ist die digitale Technologie ein Werkzeug für den Kampf in der Klima- und Biodiversitätskrise, die wir ohne diese Werkzeuge ohnehin verlieren würden?» Oder: «Ist die digitale Technologie eine Bedrohung, ein Ressourcenfresser, der zur Entmenschlichung führt, ohne wirkliche Probleme zu lösen?»
Das Format von «7at7» ist hybrid. Ursprünglich sollten die Veranstaltungen nur analog im Gemeinschaftsraum an der Zürcher Langstrasse 200 stattfinden. Dann kam Corona, und die Veranstaltungen wanderten ins Netz. Das hat nun den Vorteil, dass man am kommenden Montag an der Langstrasse 200 live an der Debatte dabei sein oder sich über den Onlineraum von «7at7» aus der Ferne zuschalten kann. Interessant dürfte die Diskussion werden, weil alle Beteiligten eine hohe Affinität zu Technik und Digitalisierung haben – sich gleichzeitig aber auch der schwierigen Umweltfragen bewusst sind.
Am 7. Oktober wird es dann um «Digitale Selbstverteidigung» gehen, am 7. November um «Campaigning für digitale Rechte». Es ist geplant, die Veranstaltungen später auf der Website (7at7.ch) auszugsweise zu dokumentieren, damit man sie nachschauen kann.