Diesseits von Gut und Böse: Falsche und echte Engel

Nr. 51 –

Um Irrtümern vorzubeugen: Unter Covid-Angels versteht man keine an Covid-19 verstorbenen Personen, selbst wenn diese christlichen Glaubens waren. Unter diesem Namen sucht der Kanton Wallis derzeit hundert Erwerbslose, die ab 22. Dezember auf und neben der Skipiste für die Einhaltung der Schutzmassnahmen sorgen sollen, bezahlt vom Kanton und den Walliser Bergbahnen. So bekomme Corona noch «eine weihnächtliche Note», fand das SRF-«Regionaljournal».

Dabei ist bei Erscheinen dieser Zeitung noch gar nicht sicher, ob überhaupt Ski gefahren werden darf. Falls ja, eröffneten sich doch hier für auftrittslose Kulturschaffende, die gerade von der Politik kalten Arsches hängen gelassen werden, kreative Möglichkeiten: Sie könnten die Bitte um Einhaltung von Abstand und Maskenpflicht als Arie, Hip-Hop, tragischen Monolog oder im Pas de deux performen.

Apropos weihnächtliche Note. Wussten Sie, dass Christi Stellvertreter auf Erden genau eine Woche vor seinem Chef Geburtstag hat? Papst Franziskus wird nämlich am heutigen WOZ-Erscheinungstag 84 Jahre alt. Nun erhofft sich ja jeder anständige Christenmensch eine Fortsetzung seiner Existenz als echter Engel. Doch dem alten Herrn scheint es noch zu früh für diese Transformation, weshalb er lieber nicht in die Schweiz kommt. Schliesslich fällt er schon seit vier Jahren unter die maurersche Güterabwägung, auch als 80-Jahre-Guillotine bekannt. Klaus Schwab, 82, setzt sich aus demselben Grund nach Singapur ab.

Vorerst von der maurerschen Güterabwägung verschont bleiben noch zwei weitere Geburtstagskinder, verbunden durch Fussball: Yann Sommer, der schöne Goalie, wird heute blühende 32, und Gilbert Gress, der Mann mit der Frisur, zum Glück erst 79. Dem bleibt jetzt noch ein schönes Jahr.