#digi: Digitale Bienen retten

Nr. 25 –

In den letzten dreissig Jahren verschwanden weltweit rund 5000 Wildbienenarten für immer – ein Viertel der bekannten Spezies. Andere sind lokal oder global vom Aussterben bedroht. Wie wichtig Bienen für unsere Ökosysteme sind, ist schmerzlich bekannt: Viele Pflanzen sind auf die Bestäubung durch Wildbienen angewiesen.

Wenigstens virtuell lässt sich die Bienenwelt nun wieder in Ordnung bringen. Im entspannten Bienenzuchtgame «Apico» findet sich die Spielerin auf einer kleinen Insel wieder, auf der bereits die Grosseltern Bienen gezüchtet haben. Doch auch in dieser Idylle geht es den Bienen nicht blendend. Von den mehr als dreissig imaginären Bienenarten sind die meisten nämlich unauffindbar. Auch die Flora besteht nur aus drei oder vier Blumenarten. Schnell geht es daran, Ressourcen zu sammeln, Werkzeuge herzustellen, Bienen zu sammeln, Honig herzustellen und die gefundenen Bienen zu vermehren und auszuwildern.

Mit Geduld und Experimentierfreude lassen sich bald die verloren gegangenen Spezies zurückholen – von der Blitz- bis zur Dinosaurierbiene. Auch neue Blumensorten wachsen dank der Bienen. Dabei fühlt man sich manchmal in den Biologieunterricht zurückversetzt. Denn durch die richtige Kreuzung lassen sich die individuellen Eigenschaften der Bienen fast beliebig verändern und so auch die letzte verlorene Art wiederentdecken: Aus der schneeliebenden Frostbiene wird so eine Feuerbiene, die tropische Hitze erträgt.

Das Ganze geht dabei – auch dank des zauberhaft minimalistischen Soundtracks – stressfrei und im eigenen Rhythmus vonstatten. Es spielt keine Rolle, ob man möglichst schnell das «Ende» erreichen oder restlos alle Bienenarten wieder ansiedeln will – wofür man im «Beeconomist» jeweils auf der Titelseite gewürdigt wird. Wer nicht weiterweiss, kann sich den teils recht kniffligen Zuchtaufgaben der Dorfbewohner:innen widmen.

In der Realität ist die Rettung der Bienen deutlich schwieriger. Und doch wollen die beiden «Apico»-Entwickler mit dieser Hommage auf die Wunder der Natur ihren Beitrag leisten. Ein Teil der Einnahmen wird an Organisationen gespendet, die sich dem Schutz von Bienen und Wildbienen widmen.

«Apico» gibt es für 20 Franken; es läuft auf Windows, Mac und Linux.