Leser:innenbriefe
Merci!
«Autoritarismus: Von wegen Sonderfall» und «Altersvorsorge: Das Geschäft mit der Angst», beide WOZ Nr. 35/22
Danke für die sorgfältig analytische Einordnung der unerträglichen Rechtfertigung des Putin-Kriegs von Blocher und seinen Jüngern in diesem Artikel. Das Kürzel SVP der demokratiefeindlichen Partei müsste eigentlich für «Speerspitze von Putin» stehen. Treffend auch «fünfte Kolonne» in der genialen Karikatur zum ebenso hervorragenden AHV-Text gegen die ewige rechte Angstmacherei. Merci!
Rolf Zimmermann, Bern
Blocher nicht mehr sehen
«Autoritarismus: Von wegen Sonderfall», WOZ Nr. 35/22
War es denn wirklich nötig, Blocher abzubilden neben dem Artikel zum Autoritarismus der SVP? Ich würde mir wünschen, seinem Foto wenigstens in der WOZ nicht mehr zu begegnen.
Ursina Greuel, per E-Mail
Zu sozialdemokratisch
Zur WOZ allgemein
Die WOZ war mal eine antikapitalistische Zeitung, die ich jede Woche gespannt erwartete. Heute entlockt sie mir – mit wenigen Ausnahmen – nur noch ein Gähnen. Für mich ist die WOZ mit ihren konstanten Sympathien für die Sozialdemokratie und die Grünen zu einer reformistischen Wochenzeitung geworden, die sich wohlfühlt in dieser neoliberalen, kapitalistischen Gesellschaftsordnung und keine Alternativen zu einer anderen, gerechteren, sozialeren Gesellschaft sieht.
Die Sozialdemokratie hat – in ihrer opportunistischen Mehrheit – den Kapitalismus nie abschaffen wollen. Diejenigen Aktivisten, die das wollten, spalteten sich von den Mehrheitssozialdemokraten ab und organisierten sich in tatsächlich linken Organisationen oder Parteien. Es ist auch bezeichnend, dass kaum mehr marxistische Theoretiker:innen und Politiker:innen in der WOZ zu Wort kommen. Oder täusche ich mich da? Ebenfalls kaum zu Wort kommen Organisationen links von der SP und den Grünen.
Klar, es ist positiv, dass die WOZ die Auswüchse des bürgerlich beherrschten Staates aufs Korn nimmt, das erwarte ich auch von einer sozialdemokratisch angehauchten Wochenzeitung. Aber das genügt einfach nicht. Es müsste doch den Leser:innen nach wie vor aufgezeigt werden, wie eine Gesellschaft im Sinne der werktätigen Bevölkerung und der Bauern zu deren Wohl und Nutzen geändert werden kann.
Provokativ: Vielleicht sollte für die Redaktion der WOZ das Lesen der deutschen «Konkret» und des «Vorwärts» obligatorisch sein.
Lange habe ich mir überlegt, ob ich die WOZ weiter abonnieren will. Jahrelang habe ich den Recherchierfonds unterstützt, das lasse ich jetzt sein und werde normaler AHV-Abonnent der WOZ.
Peter Schöchlin, Winterthur