Politour

Nr. 43 –

Palästina

Wie baut sich eine Gesellschaft, die unter Dauerstress lebt, immer wieder auf? Wie erhält mensch sich den Lebenswillen, wenn jeder Tag so herausfordernd ist? Was können Europäer:innen von ihnen lernen, wenn es um die Bewältigung von Krisen geht? Susanne Triner erzählt aus siebzehn Jahren Projektarbeit in Jericho. Sie ist die Gründerin von «Together to One – Zukunft zum Mitmachen», einer seit 2005 bestehenden Non-Profit-Organisation, die sich auf das Miteinander in Gruppen, Teams und Projekten konzentriert.

Zürich Café Palestine im Quartier- zentrum Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, So, 30. Oktober 2022, 18 Uhr.

In Massafer Yatta in den South Hebron Hills im besetzten Westjordanland sollen über 1100 Palästinenser:innen vertrieben werden, damit die israelische Armee das Gebiet als militärische Übungszone nutzen kann. Im Mai gab das oberste Gericht Israels der militärischen Nutzung des Gebiets grünes Licht. Seither gehören nicht nur Zwangsräumungen, sondern auch Militärübungen mit Panzern, Artillerie und scharfer Munition zum Alltag der Anwohner:innen. Die NGO Youth of Sumud besteht aus jungen Menschen aus Massafer Yatta, die sich mit zivilem Ungehorsam und Standhaftigkeit gegen ihre drohende Vertreibung wehren. An einer Solidaritätsparty für Youth of Sumud spielen Mü man, Krysl, Carbonile, MzumO × 3RES.

Zürich Provitreff, Sihlquai 240, Fr, 28. Oktober 2022, 21 bis 4 Uhr.

Teuerung

Steigende Mietzinsen, steigende Krankenkassenprämien, steigende Strompreise: Was tun? Input über kantonale und nationale Massnahmen zur Entlastung der Haushalte sowie Diskussions- und Fragerunde mit SP-Nationalrätin Sarah Wyss.

Basel Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 31. Oktober 2022, 19 Uhr.

Sans-Papiers

Wie jedes Jahr wird zum vergnüglichen Lottoabend eingeladen, mit Spielen, Preisen und Showeinlagen, mit Suppe, Brot, Kuchen und Getränken. Prominente – Stadträtin Simone Brander, Slampoet Simon Chen und Musikerin Patrizia Leone – betätigen sich als Ausrufer:innen. Der gesamte Erlös des Abends geht an die Sans-Papiers-Anlaufstelle Zürich (Spaz).

Zürich Johanneum (Kirchgemeindehaus), Aemtlerstrasse 43, Fr, 28. Oktober 2022, 19 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich an aisha.fahmy@sans-papiers.ch.

Feminismus und Frauen

Bretagne, 1770: Die Malerin Marianne wird beauftragt, die adlige Braut Héloïse zu porträtieren. Diese verwehrt sich jedoch dem Erstellen eines Hochzeitsporträts und damit indirekt der Hochzeit selbst. So muss Marianne einen Weg finden, die rebellische Héloïse im Geheimen zu malen. Das feministische Streikkollektiv zeigt den Film «Portrait de la jeune fille en feu» von Céline Sciamma (siehe WOZ Nr. 43/19).

Bern Kino in der Reitschule, Neubrückstrasse 8, Mi, 2. November 2022, 20 Uhr.

Das Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz gestaltet eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel «Jin, Jîyan, Azadî! Feministischer Widerstand und Aktionsformen gegen Gewalt an Frauen». Im Gespräch über die bewegte Geschichte der Frauenhäuser in St. Gallen und Zürich und über die Herausforderungen der Gegenwart mit dabei sind Christina Caprez, Autorin des Buches «Wann, wenn nicht jetzt» über die Geschichte der Zürcher Frauenhäuser, und Silvia Vetsch, Leiterin des Frauenhauses St. Gallen. Moderation: Judith Grosse.

St. Gallen Palace, Zwinglistrasse 3, Di, 1. November 2022, 20.15 Uhr.

Tod

Im Angesicht des Todes sind alle gleich, so zumindest will es eine Volksweisheit. Der geschlechtergeschichtliche Blickwinkel fördert jedoch grosse Unterschiede zutage. Sagt Ihnen der Ausdruck «Leichenbitterin» etwas? Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es keine Totengräberinnen gibt? Und wissen Sie, wie die Frauen dem Krematorium zum Durchbruch verhelfen sollten? Solchen und anderen Fragen geht der Frauenrundgang nach.

Zürich Friedhof Sihlfeld A, Aemtlerstrasse 151 (Haupteingang), So, 30. Oktober 2022, 16.15 Uhr.

Bestattungsriten sind für die Trauerarbeit von grosser Bedeutung. Melanie Gruetter, Soziologin und Initiatorin des lyrischen Projekts «Das Einsame Begräbnis», spricht über den Abschied von Personen, an die sich sonst niemand erinnert. Die Journalistin Louise Brown lässt uns an ihren Erfahrungen als Trauerrednerin teilhaben, die sie in ihrem Buch «Was bleibt, wenn wir sterben» niedergeschrieben hat. Und Pfarrerin Monika Frieden weiss als erfahrene Seelsorgerin um die Bedeutung von Tod und Abschied für Sterbende und Hinterbliebene. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Friedhof-Forum.

Zürich Stadthaus, Stadthausquai 17, Di, 1. November 2022, 19 Uhr.

Menschenrechte

Die Diskussionsveranstaltung des Instituts für Föderalismus, des Schweizerischen Kompetenzzentrums für Menschenrechte sowie eines Nationalfonds-Forschungsteams der Uni Lausanne beschäftigt sich mit dem Föderalismus und den Menschenrechten. Wäre es eine gute Idee, ein Verfahren zu schaffen, in dem die Kantone (wie die Staaten bei der Uno) untereinander ihre Menschenrechtspolitik evaluieren würden? Teilnehmer:innen: Florence Nater (Regierungsrätin, NE), Matthias Michel (Ständerat, ZG), Dea Rolih (Konferenz der Kantonsregierungen), Caroline Hess-Klein (Inclusion Handicap) und Michael Ineichen (Amnesty International). Zudem informieren Léa Winter (Fian Schweiz) und Cédric Chatelanat (Réseau Regard) über die Erfahrungen, die der Kanton Genf nach der Einführung einer menschenrechtlichen Evaluierungspflicht bisher gemacht hat.

Bern Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, Do, 3. November 2022, 13.30 bis 17 Uhr. Onlineanmeldung bis am 30. Oktober auf www.unil.ch/ilsp.