WOZ News

Nr. 3 –

Genderfluide

«Falls Sie gern Texte mit starken, zugespitzten Meinungen lesen, hier eine Triggerwarnung: Die ist ein eher ratloser, unentschiedener Artikel, der mit seinem Thema hadert», warnte die NZZ, und an folgendem Satz auf schweizermedien.ch – «Die Dreikönigstagung wird jeweils zu Beginn des Jahres vom Verlegerverband Schweizer Medien durchgeführt und feierte am 11. Januar 2023 seine 24. Ausgabe» – erkennen wir: Selbst der ganze – sonst stark bürgerlich geprägte – Verband beschreitet jetzt offene Wege.

Höfliche

«Beim Machtkampf um den FCL die Übersicht zu behalten, ist nicht ganz einfach. Vor allem, weil in der Innerschweiz bereits das nächste Problem anklopft», kommentierte blick.ch. Die sollen froh sein in der Innerschweiz. Andernorts fällt das Problem gleich mit der Tür ins Haus.

Sporthistorische

Ebenfalls auf blick.ch prangte am Dienstag der Teaser «Abfahrts-König ehrt Schwinger-König» (das heisst Beat Feuz beziehungsweise Christian Stucki) neben dem Titel «Hier regiert künftig Snowboard-Königin Patrizia Kummer». Ein bisschen gar viele Royals für unseren Geschmack. Es fehlt ein Harry, der den Laden mal aufmischt.

Chaostheoretische

«Es sei nicht erstaunlich, dass die Frau nie eine Buchhaltung geführt habe, sagt Verteidiger Silvano Baumberger. Sie sei eine liebenswürdige Person mit einer grossen Leidenschaft für Vintage. Aber sie trage auch messihafte Züge», berichtete der «Bund». Auf dem Fussballfeld wäre die liebenswürdige Person zur brandgefährlichen Stürmerin geworden.

Hyperföderalistische

«Aargauer Konferenz der Regionen spricht von einem Angriff auf die Religionsfreiheit», berichtete die «Schweiz am Wochenende». Diese uns bislang völlig unbekannte Konferenz vertritt wohl jene Kleinstgebiete, die sich zwar von ihrem jeweiligen Kanton nicht ausreichend vertreten fühlen, aber auch keine Gemeindezusammenschlüsse dulden.

Gleichgeschaltete

Wie global Berichterstattung geworden ist, zeigte «10 vor 10». Erst hiess es im Beitrag über das Wef: «Der Himmel über Davos ist bedeckt, das ist schon fast symbolisch», dann berichtete die Korrespondentin aus China: «Der Himmel über Zhengzhou ist an diesem Tag so trüb wie die für China erwarteten Wirtschaftszahlen.» Vor einer übertriebenen Witterungsabhängigkeit können wir nur warnen!

Einseitige

Dass überragendes sportliches Können nicht zwingend mit Grundkenntnissen über den Lauf der Welt korrespondiert, bewies Marco Odermatt im «Tages-Anzeiger». Auf die Frage «Könnten Sie auf Fleisch verzichten?» antwortete der Skiüberflieger: «Ohne guten Grund? Nein!» Vielleicht hat ja jemand ein Herz und klärt ihn über die guten Gründe auf.

Bange

«Wird dem so bleiben?», fragte die «NZZ am Sonntag». Genau das befürchten wir: dass dem so weitergeht.

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