Leser:innenbriefe

Nr. 18 –

Einmalig wertvoll

WOZ über Landwirtschaft, Natur- und Klimaschutz

Es muss einfach einmal gesagt sein: In der hiesigen Medienlandschaft ist Bettina Dyttrichs Expertise für die Bereiche Landwirtschaft, Natur- und Klimaschutz einmalig wertvoll. Mit ihrer Sachkenntnis und ihrem Erfahrungswissen rückt sie Probleme und deren (vermeintliche) Lösungen immer wieder in die richtigen Zusammenhänge und Relationen. Herzlichen Dank dafür!

Ulrike Schelling, per E-Mail

Differenziert und überzeugend

«Antiimperialismus: Mit Hammer und Sichel in die Ukraine», Nr. 17/23

Grossen Dank für den ausführlichen und überzeugenden Artikel zu den Linken im Westen, den vielen wichtigen Bezügen und für die Weitergabe des Begriffs «Westsplaining». Auf ihrem eigenen rechten Auge sind sie oft blind, die «Linken» hier.

Robert Löpfe, per E-Mail

Ich schätze die differenzierte Berichterstattung der WOZ über die Ukraine sehr, und der Artikel von Anna Jikhareva über die linken Verharmloser:innen ist hervorragend. Vielen Dank!

Die Linke kommt mir vor wie Kinder einer Familie, die in einem Mehrfamilienhaus wohnen und mitbekommen, wie in der Nachbarwohnung der Vater Amok läuft. Die Schreie der Nachbarskinder sind zu hören, und der schwer bewaffnete Nachbar erscheint auch im Treppenhaus und brüllt herum. Niemand will es riskieren, den Amokläufer zu stellen. Es ist zu gefährlich. Stattdessen beginnen die Kinder, auf den eigenen Vater zu schimpfen, um sich abzulenken. Den eigenen Vater zu beschimpfen, ist in diesem Fall viel einfacher, als den Amokläufer zu überwältigen. Den bösen Uncle Biden zu bashen, fällt viel leichter, als die im Kern zunehmend faschistische Politik Putins anzuschauen und zu analysieren.

Eine linke Kabarettistin, mit der ich über den grausamen Angriffskrieg der Russen reden wollte, reagierte darauf, indem sie sofort zurückfragte, ob ich wüsste, wie viele imperialistische Interventionen die USA in den letzten dreissig Jahren angezettelt hätten. Wir sind es als Linke so gewohnt, den nordamerikanischen Imperialismus (zu Recht) zu denunzieren, dass wir völlig vergessen haben, dass es auch einen russischen Imperialismus und Kolonialismus gegeben hat und immer noch gibt. Aber nicht mal bei den Trotzkisten, für die ich als junger Student Radiosender ins Solidarność-Polen geschmuggelt habe, war das ein Thema in den Schulungskursen.

Allen Linken empfehle ich als historisches Ernüchterungsprogramm den eindrücklichen Roman «Eine Strasse in Moskau» von Michail Ossorgin. Der Sozialrevolutionär Ossorgin, der 1942 im französischen Exil verstarb, hat 1928 einen tieftraurigen, herzensguten Roman über die Folgen des Gewaltexperiments der Russischen Revolution geschrieben.

Georg Geiger, per E-Mail

Vielen Dank für die kritische und differenzierte Analyse der teils leider immer noch herrschenden ideologischen Zustände in der «radikalen» Linken. Immerhin sind kritische Debatten zum «blinden Fleck Osteuropa» durch den Ukrainekrieg jetzt besser möglich als noch vor einigen Jahren. Zu hoffen ist also, dass linke Stimmen aus der Ukraine und auch aus Russland (und Belarus) vermehrt Gehör finden.

Heinz Gabathuler, per E-Mail