Leser:innenbriefe
Geld
«Wirtschaftsgeschichte: Geld als Gewalt», WOZ Nr. 33/23
Die einfachste Erklärung des Geldsystems hat vor vielen Jahren ein Werbespot der ZKB im Fernsehen SRF geboten: Auf einem Hügel sitzt ein dickes Strichmännchen auf einer Bank. Von unten keucht und pfeift ein dünnes Strichmännchen auf und ab und häuft Fränkli auf Fränkli neben den Dicksack: das Zinsmännchen. Der ZKB-Werbeslogan lautete: «Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten!» Kürzer und treffender kann man Kapitalismus nicht definieren, direkt subversiv.
Max Hilfiker, Zürich
Eine irritierende, ja ärgerliche gedankliche Arbeit in ihrer ebenso selbstverständlichen wie bourgeoisen und kreuzfalschen Grundannahme vom Wesen des Geldes – man lese und internalisiere bitte erst Gräbers «Schulden» oder gerne auch das schwerer zu internalisierende «Kapital» von Marx.
Peter Grunder, Unterseen
Hoch anzurechnen
«Diesseits von Gut und Böse: Anschwellende Zornesfalten», WOZ Nr. 33/23
Es ist der WOZ hoch anzurechnen, dass sie in politisch unruhigen Zeiten jene nicht vergisst, die seit Jahrzehnten ganz «legal» unvorstellbar leiden: die Mäuse, die ihr Leben nach ungeheuren Qualen zur Testung der Giftigkeit des meist nur aus kosmetischen Gründen eingesetzten Botox hergeben müssen. Und das auch noch im Wissen, dass es schon seit Jahren einen tierleidfreien Test gibt, der wahrscheinlich aus patentrechtlichen Gründen nur von einer einzigen Botox-Produzierenden eingesetzt wird. Es ist so wichtig, dass gerade die politisch besonders interessierte WOZ-Leserschaft immer wieder daran erinnert wird, dass die Politik die pietätlose Nutzung von Tieren für Experimente, aber auch für Nahrung und Kleider endlich verbieten sollte.
Renato Werndli, Eichberg