Hausmitteilungen

Nr. 35 –

Ade, Ghislaine!

Wer in den letzten fünfzehn Jahren 044 448 14 44 wählte, konnte es mindestens in zwei von drei Fällen hören: «Wucheziitig, Flachsmann». Das ist nun Geschichte. Ghislaine Flachsmann, unsere letzte Punk, ist nach 8096 Tagen Anstellung in Pension verschwunden. Vermissen werden wir vieles: Ghislaine, die im Betrieb den Verlag sicht- und hörbar werden lässt und dafür sorgt, dass er als tragende Kraft wahrgenommen wird. Und das mit Nachdruck. Ghislaine, die sich um unsere vielen Tausend Leser:innen sorgt, Abos einrichtet, anstellt, abstellt, verrechnet, ändert. Danke, dass du Herz und Kässeli des Ladens so viele Jahre zusammengehalten hast! Das «Kollekdoof» – wie du es in zärtlichen Momenten nanntest – wünscht alles Gute für den Unruhestand!

Adieu, Martin!

WOZ­-Buchhalter Martin Birchler kann sich nach neun Jahresabschlüssen, 36 Quartalsabschlüssen und 484 Zahlungsmittwochen endlich ausführlich seinem Lieblingshobby zuwenden: dem sportlichen Spaziergang am Platz mit neun oder achtzehn Löchern. Wir werden seine Genauigkeit und sein scharfes Auge vermissen, seine unerschöpfliche Hilfsbereitschaft und das Rattern der Additionen auf der Rechenmaschine mit Papierrolle, deren Achtzigersound den Verlag erfüllte. Und auch sein schwarzer Humor wird uns im Verlag ordentlich fehlen. Lieber Martin, wir wünschen dir schönste Touren auf den Greens quer durch die Lande, und geniess deine Pensionierung. Alles Gute und stets Schwung für den nächsten Abschlag, denn der kommt bestimmt!

Der Entenbeweis

Der Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner hat in der «SonntagsZeitung» angekündigt, die WOZ wegen «Beschimpfung» und «übler Nachrede» anzuzeigen. Der Anlass: Im Leitartikel «Wer FDP wählt, hilft Glarner» (siehe WOZ Nr. 31/23) hatten wir ihn als «rechtsextremen Nationalrat» bezeichnet.

Glarner, der in seiner Karriere unter anderem Teilnehmerinnen des Frauenstreiks von 2019 oder die «Reitschulszene» als linksextrem betitelt hat, macht also geltend, er sei in seiner «Ehre verletzt» worden. In der Bevölkerung (beziehungsweise in den Leser:innenkommentaren der Tamedia-Websites) ist der Tenor hingegen klar: Glarner habe sich die Bezeichnung selber zuzuschreiben. Oder um es mit Tamedia-Leser Jack Stoffel zu sagen: «Wenn etwas watschelt wie eine Ente, quakt wie eine Ente und aussieht wie eine Ente, dann ist es eine Ente.»

Surber zum Bürgerrecht

Mitte September ist es so weit: Die Schweizer Verfassung feiert ihr 175-jähriges Bestehen. Doch bis heute verwehrt sie Menschen ohne roten Pass die Mitbestimmung. Um das zu ändern, hat die Aktion Vierviertel eine Initiative zur erleichterten Einbürgerung lanciert – und feiert dies ebenfalls mit einem Fest, mit Workshops, Konzerten und einem Podium: Um 19 Uhr diskutieren Arber Bullakaj (Aktion Vierviertel), Mirjam Eser Davolio (Professorin ZHAW), Paul Rechsteiner (Altständerat) und Merita Shabani (Babanews) über die Initiative. Das Gespräch moderiert WOZ-Redaktor Kaspar Surber.

Zentralwäscherei Zürich, 4/4-Fest, Samstag, 2. September 2023, ab 15.30 Uhr.

Dyttrich in Willisau

Am Jazzfestival Willisau gibt es schon nachmittags einiges zu hören: die «Albedo»-DJ-Sets, die von Radio 3fach und Radio Bollwerk live übertragen werden. Eines davon spielt WOZ-Redaktorin Bettina Dyttrich, die letztes Jahr ihr Interviewbuch «Es hilft, dass ich Leute anschreien darf» über Schweizer Popmusiker:innen veröffentlicht hat.

Willisau, Jazzfestival, Freitag, 1. September 2023, 14.45 bis 15.45 Uhr.

Weder gut noch böse

Auch Kolumnist:innen brauchen Urlaub: Von ihren scharfsinnigen Beobachtungen berichtet Karin Hoffsten daher erst nächste Woche wieder – in der Rubrik «Diesseits von Gut und Böse» auf dieser Seite.