WOZ News

Heiligmässige
Das St. Galler Quartier St. Fiden hat seinen Namen von Fides, der Personifizierung des Vertrauens. Eine historische Luftaufnahme des bestehenden Autobahnanschlusses St. Fiden in der WOZ Nr. 45/24 (zum Artikel «Sankt Autobahn») hat das Vertrauen unserer mit den lokalen Gegebenheiten vertrauten St. Galler Leser:innen auf die Probe gestellt: Sie war seitenverkehrt abgebildet. Die korrekte Darstellung ist auf unserer Website woz.ch ersichtlich. Die neben dem Anschluss verlaufenden Eisenbahnschienen weisen, wie es sich gehört, eine Biegung nach links auf.
Ökonomisierte
«… seit diesem Jahr können Boulevardcafés sowie Gartenrestaurants ihre Gäste in den Sommerferien am Wochenende bis zwei Uhr morgens bewirtschaften», hielt die NZZ fest. Hurra, lallen da die unempfindlichen Nachtvögel, während sich die lärmgeplagten Nachbar:innen unterbewirtschaftet vorkommen dürften.
Halbkantonale
«Nun hat der Kanton Basel-Stadt erst mal die Gelegenheit, den Rechtsweg zu bestreiten», hiess es in der «Basler Zeitung». Offenbar ein zum herrschenden Zeitgeist passendes Bestreben. Denn wo der Raum rechtsfrei wird, können auch Wege aller Art bedenkenlos beschritten werden. Gewaltentrennung ade.
Bröckelnde
«Die oben erwähnten teils markanten Niederlagen des Bundesrates lassen den Anschein erwecken, als ob Landesregierung und Parlament zuletzt des Öfteren verliert. Im Zusammenhang mit der neusten SRG-Umfrage wird auch ersichtlich, dass das Vertrauen der Menschen in die Regierung schwindet: 47 Prozent der Stimmbevölkerung gibt an, dass der Bundesrat am Volk vorbei politisiert. Ein solch hoher Wert gab es seit 2018 nicht mehr.» Dieser Berichterstattung von srf.ch ist erst mal wenig beizufügen. Dies höchstens: Vier Fehler in vier Sätzen, also gibt es auch bei der vierten Gewalt Handlungsbedarf.
Nonchalante
Über die Rapperin Loredana erzählt die «NZZ am Sonntag» anhand von deren soeben erschienener Autobiografie: «Dass sie sich bisher nur nonchalant um ihre Einbürgerung bemüht hat, sorgt ebenfalls für Irritation. Mit 18 hätte den Pass auf dem Amt abholen können, erzählte sie einmal.» Sie war anscheinend nicht anwesend.
Genetische
«Auf der A1 und der A3 kam es wegen des Unfalls zu erblichem Stau», meldete vor kurzem der «Blick» online. Dies ist eine unerwartete, aber symptomatische Formulierung. Wenn ein Elternteil an Verstopfung leidet, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass auch das Kind ein Problem mit dem Abführen hat. Ein Autobahnausbau schafft da Remedur nur bis zum nächsten Engpass.
Zeitversetzte
In der letzten WOZ wiederum, in Ruedi Widmers «Unten links», prangte die Parole «Ja zum Stauausbau auf sechs Spuren im Absatzmarkt Schweiz am 25. November». Diese Position ist radikal anders. Doch fieserweise hat Widmer das Datum auf den kommenden Montag gelegt. Da sind die Abstimmungslokale bereits geschlossen und der Mist ist gegarettlet.