Leser:innenbriefe

Nr. 8 –

Danke von Herzen!

«Ein Erfahrungsbericht: Die Welt war zu viel für mich», WOZ Nr. 7/25

Patricia Purtscherts Bericht über ihre Erfahrungen mit Neurocovid haben mich berührt. Sie schildert nicht nur ihre Situation in so konkreten Worten, dass mir ein Nachvollziehen ermöglicht wird. Darüber hinaus fordert sie uns auf, auch aus Sicht der Betroffenen zu sehen, zu denken und zu fühlen, wenn wir uns daranmachen, mit Post-Covid leben zu lernen. Es geht um politische und soziale Absicherungen – eine Aufgabe, der wir uns auf allen Ebenen stellen müssen. Aber auch darum, «in ein Verhältnis zu dieser Erkrankung zu treten». Es leuchtet mir ein, dass über Krebserkrankungen ein gesellschaftlich geteiltes Wissen existiert – und dass wir bezüglich Long Covid einen ähnlichen Prozess anstreben sollen.

Patricia Purtschert hat mit ihrem Bericht einen wichtigen Beitrag dazu geleistet. Danke von Herzen!

Heidi Witzig, Winterthur

Heuchlerisch

«Umweltverantwortung: Alles Schöngerede und Scheinheiligkeit», WOZ Nr. 7/25

Jedermann weiss heute, dass wir Schweizer:innen nicht nur die Ressourcen unseres Planeten plündern und verbrauchen, dreieinhalbmal so viel, wie der Natur zuträglich ist, sondern dass wir die Umwelt schädigen, bis die Erde unbewohnbar wird. Offenbar ist dies einer Zweidrittelmehrheit in unserem Land egal. Sie finden es eine Zumutung. Schliesslich sind wir Schweizer:innen etwas Einmaliges und dank der direkten Demokratie das auserwählte Volk. Deshalb steht dies uns zu. Die andern sollen den Gürtel enger schnallen und am besten bleiben, wo sie sind.

Der Vorwurf, die Initiative sei zu extrem, ist heuchlerisch. Ein Vorrecht der Jugend ist doch, radikal zu sein. Schliesslich geht es um ihre Zukunft. Bundesrat und Parlament hätten die Möglichkeit gehabt, einen moderaten Gegenvorschlag zu machen. Dass dies nicht geschah, bestätigt Überheblichkeit. Seit dem neuen US-Präsidenten Trump sagen jetzt die Superreichen, die Rücksichtslosen und Lügner, wos langgeht, wohl bald auch in der Schweiz.

Jedoch, wie sich die Menschen entscheiden, ist der Natur egal. Wir brauchen sie, sie uns nicht.

Beat Schuler, Jona