Hausmitteilungen

Gute Rente, Andreas!
Wenn einer die AHV-Rente unzweifelhaft verdient hat, dann ist es Andreas Fagetti: Mit profunden Beiträgen prägte er in den letzten Jahren unsere Berichterstattung zur Altersvorsorge, gegen den medialen Abbruch-Mainstream. Nun wird Andreas – fast pünktlich zur Einführung der 13. Rente – selbst pensioniert. Seine journalistische Tätigkeit umfasste dabei längst nicht nur die Sozialpolitik: Fagetti schrieb, um nur wenige Beispiele zu nennen, auch eine fünfseitige Reportage über das kurdische Frühlingsfest Newroz, interviewte den italienischen Mafiaexperten Giovanni Tizian oder übernachtete mit christlich-fundamentalistischen Predigern und ihrem Esel im St. Galler Goldachtobel. Legendär bleibt auch die Kampagne «Fagetti für Nidwalden», mit der er als Kandidat 2015 eine stille Wahl in der Innerschweiz verhinderte. Zum Glück reichte es knapp nicht für den Nationalrat, und Andreas blieb auf der Redaktion. 2009 vom «St. Galler Tagblatt» zur WOZ gekommen, lehrte er seine jüngeren Kolleg:innen drei Dinge: erstens, «bodennah» zu arbeiten, also raus zu den Leuten zu gehen; zweitens, sich nicht auf linke Liebhabereien zu kaprizieren, sondern die praktischen Folgen der Politik für die breite Bevölkerung zu beschreiben; und drittens, sich nicht nur für die Schweiz, sondern für die ganze Welt zu interessieren. Fagetti tut dies selbst – lesend und mit Reisen nach Südostasien. Nun, nach der Pensionierung, bleibt für die Welterkundung noch mehr Zeit, eine weitere Reise auf die Philippinen ist schon geplant. Zwischenzeitlich ist er in seiner alten neuen Heimat im Bergell anzutreffen. In diesem Sinn: Gute Reise, lieber Andreas! Und gute Rente!
Akyol nominiert
«Geliebte Mutter – Canım Annem» heisst das im Oktober veröffentlichte Romandebüt von WOZ-Redakorin Çiğdem Akyol über eine türkisch-deutsche Familie. Wir freuen uns, dass ihr Roman nun für den Uwe-Johnson-Förderpreis 2025 nominiert wurde.