Diesseits von Gut und Böse: Skandalöse Praktiken
Das Sommerloch bietet mir Gelegenheit, eine ungewöhnliche Geschäftsidee vorzustellen. Die deutsche «Internetpersönlichkeit» Laura Müller hat ein neues Projekt: Sie bildet Spürhunde aus, die die Echtheit getragener Unterwäsche erschnüffeln. Als «Head of Quality Control» ist Frau Müller «für die Höschen-Qualitätskontrolle in ganz Europa zuständig».
Vielleicht geht Ihnen das Getragene-Höschen-Business, ein blühender Zweig der weitgefächerten Erotikbranche, ja buchstäblich am Arsch vorbei, weil Sie nicht auf Fetische stehen. Sollten Sie das Thema aber unappetitlich oder gar schockierend finden, versichere ich Ihnen, im Sommerloch verbarg sich noch Schockierenderes – bloss interessierte sich dafür wieder kein Schwein: Am 25. Juni wurde via persoenlich.com bekannt, dass CH Media fünf Mitarbeitenden im internen Korrektorat gekündigt hat, weil man Textkorrekturen ab Anfang August durch KI erledigen lässt.
Ein kleines Team «für die Korrektur von Drittprodukten» behalte man jedoch, denn CH Media Print braucht Werbedruckaufträge, um die man folgendermassen buhlt: «Ein fehlerfreier Text ist pure Ästhetik und liest sich flüssig, was Ihre Botschaft bei Ihrer Leserschaft verankert.» Es ist zum Heulen. kho