Die israelische Kriegsführung in Gaza ist nicht nur für die palästinensische Bevölkerung eine Katastrophe. Wenn der Westen die dortigen Völkerrechtsverbrechen, die nach Expertenmeinungen die Merkmale eines Genozids tragen, weiter tatenlos hinnimmt, geht damit auch die internationale Rechtsordnung zu Bruch.
In den vergangenen Monaten hat Israel die führenden Köpfe von Hamas und Hisbollah getötet. Dennoch ist die Regierung Netanjahu zur Fortsetzung der Kriege in Gaza und im Libanon entschlossen. Zudem droht nach wie vor eine Eskalation im Konflikt mit Iran, in den auch die USA hineingezogen werden könnten.
Das unrealistische Kriegsziel der israelischen Regierung lautet noch immer, die Hamas vollständig zu vernichten. Während weltweit die Empörung über das zerstörerische Vorgehen der israelischen Armee in Gaza wächst, fehlt weiterhin ein Plan für danach.
Ein Teil der israelischen Rechten träumt seit jeher von einem Großisrael, inklusive Westjordanland und Gazastreifen. Nach dem Ende der Feuerpause und der Ausweitung der Bodenoffensive auf den Süden des Küstengebiets wächst die Furcht vor einer neuen Nakba.