WOZ News

Nr. 5 –

Affinierte

Einen «raffinierten Diebstahl» zeigte ein Video auf blick.ch, Titel: «Wilder Pavian stillt Bananen durch ein offenes Autofenster». Raffiniert finden wir den Pavian vor allem, weil er seine Tat bei laufender Autokorrektur verübt hat. Hoffentlich wurden die Bananen satt!

Besprochene

Ebenfalls der «Blick» meldete: «Wirte ärgern sich über Online-Rezessionen». Unser beschränkter ökonomischer Verstand glaubt, dass eine Online-Rezession zum Beispiel dann vorliegt, wenn der Bitcoin plötzlich nichts mehr wert ist. Im Fall der Wirte können wir nur hoffen, dass wenigstens das Trinkgeld ganz altmodisch klimpert.

Dramatische

«Der frühere Intendant erntet dafür von einem Teil der anwesenden Aktionäre – viele von ihnen weisshaarig und/oder keine Haare tragend – Applaus», berichtet der «Tages-Anzeiger». Um sich die Frisuren der anwesenden Herren vorzustellen, braucht man halt ein bisschen theatrale Fantasie. Erster Akt, weisse Mähne, letzter Akt, alle Haare weg.

Zugerichtete

«Im bis anhin nicht an die Öffentlichkeit gedrungenen Urteil des Verwaltungsgerichts von 2020 ist aufgezeigt, wie der schwerreiche Zuger zu verhindern versuchte, dass er für Millionen-Einkünfte im Jahr 2013 keine Einkünfte bezahlen musste», schrieb zentralplus.ch. Dazu muss man wissen, es geht um Daniel Vasella. Da neutralisieren sich die Einkünfte, und Auskünfte werden nicht gegeben.

Eingemittete

«Eine zentrale Frage steht im Zentrum: Wie gut funktionieren die Fahrzeuge im ukrainischen Gelände?» Um diese Frage ging es bei «Watson»; ja, recht eigentlich dreht sich die Frage um sich selbst.

Fremdwörtliche

«Ich liebe es, mich für die unterschiedlichsten Dinge zu faszinieren», soll eine zukünftige Sportmoderatorin des SRF laut «Zuger Woche» gesagt haben. Sollte dem tatsächlich so gewesen sein, würde uns interessieren, was das Schweizer Fernsehen an dieser Frau so fasziniert, dass man sie freiwillig über Sportanlässe reden lässt.

Lautstarke

Im Bericht über «Rüpel-Passagiere» im Flugverkehr hielt das «St. Galler Tagblatt» fest, auf Rang drei des unbotmässigen Benehmens fänden sich «verbale Ausschweifungen». Dahinter vermuten wir Reisende, die während des Landeanflugs Hamlets Monolog darbieten, die US-amerikanische Verfassung rezitieren oder die Arie des Herzogs von Mantua schmettern.

Übersehene

«Haben Sie erwägt, ‹Corsage› ganz zurückzuziehen?», fragte die Journalistin im «Tages-Anzeiger» die Regisseurin des Films, der wegen des Geständnisses eines Schauspielers ins Zwielicht geraten ist (vgl. «Keine Macht dem Täter»). Leider erwog dabei niemand im Korrektorat, die zwielichtige Formulierung zu wiegen und als zu leicht zu befinden.

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