Medien: Gefangen in der Abwärtsspirale

Nr. 50 –

Die BBC steckt in der Krise. Ihre rechten Gegner:innen sagen, sie sei zu links – dabei liegen die wirklichen Probleme ganz woanders.

In ihrer hundertjährigen Geschichte hat die BBC schon viele Krisen erlebt. Aber die aktuelle scheint besonders gefährlich, manche halten sie sogar für existenziell. Das liegt auch daran, dass sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommt: Alle zehn Jahre muss der «BBC Charter», also die rechtliche Grundlage, auf der der öffentlich-rechtliche Rundfunk operiert, von der Regierung erneuert werden – und der aktuelle Charter läuft Ende 2027 aus. Die Sorge ist gross, dass der derzeitige Krach als Anlass dienen könnte, der BBC dann das Geld zu kürzen oder sie bis zur Unkenntlichkeit zu reformieren.

Die jüngste Kontroverse wurde durch einen unsauberen Schnitt in einer Doku über Donald Trump ausgelöst. Der eher triviale Patzer wurde von rechtskonservativen Journalist:innen und Politiker:innen zu einem grösseren Fauxpas aufgeblasen, der die angeblich linke Schlagseite der BBC-Berichterstattung belege (siehe WOZ Nr. 46/25). Die Hysterie ist Teil einer verbissenen Kampagne, die die Rechte seit Jahrzehnten gegen die BBC führt. Sie wirft ihr politische Voreingenommenheit vor und behauptet – weitgehend ohne Belege –, sie sei abgekoppelt von der Mehrheitsmeinung der britischen Öffentlichkeit. Ähnlich wie in der Schweiz werden die Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowohl von ideologischen wie auch von kommerziellen Impulsen gesteuert.

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