«Das umkämpfte London»

WOZ-Leser:innenreise vom 18. bis 25. Juli 2026

Soziale Widersprüche, Widerstand – und eine neue Linke?

Im Sommer 2024 – der neue Premier Keir Starmer war da noch nicht mal einen Monat im Amt – kam es in verschiedenen Städten des Vereinigten Königreichs zu tagelangen rassistischen Krawallen. 2025 folgte eine rechte, gegen Migrant:innen gerichtete Protestwelle, kulminierend in einer erschreckend grossen Demonstration in London, an der im September weit mehr als 100 000 Personen teilnahmen. Derweil weiss die zumindest nominell sozialdemokratische Regierung dieser Dynamik wenig entgegenzusetzen, in der Labour Party herrscht unter der Ägide Starmers der technokratische Geist des «Dritten Wegs», der schon zu Tony Blairs Zeiten wenig Gutes brachte.

Und während die Popularitätswerte Starmers in den Keller rauschen, halten es Demoskop:innen nicht einmal mehr für ausgeschlossen, dass Trump-Freund Nigel Farage von der Rechtsaussenpartei Reform UK bald schon in der Downing Street residiert.

Die (extreme) Rechte im unaufhaltsamen Aufstieg also – und die Linke im fortlaufenden Niedergang? Ganz so hoffnungslos ist die Lage nicht!

Auf der WOZ-Leser:innenreise nach London werden wir darauf den Blick richten, was sich links tut. London war stets eine Stadt des Widerstands. Hier hatte die Internationale Arbeiterassoziation ihren Sitz, hier erstritten sich zahllose Bewegungen Freiräume, hier traten Arbeiterinnen und Docker in Massenstreiks, hier demonstrierten Millionen gegen den Irakkrieg von Bush und Blair. Dieser Widerspruchsgeist ist immer noch da.

Wir erkunden, wo sich in der Stadt heute was bewegt, wandern auf den Spuren der rebellischen Masse und erleben eine multikulturelle Vielfalt, die es in Europa kaum irgendwo sonst gibt. Wir sprechen mit Leuten, die links von Labour eine parteipolitische Alternative aufbauen, und treffen Londoner:innen, die gegen die Wohnungsnot ankämpfen. Wir debattieren mit engagierten Gewerkschafter:innen und begegnen Aktivist:innen, die sich gegen Krieg und Militarisierung und in der Palästinasolidarität engagieren – und die nach Wegen suchen, der aufstrebenden Rechten etwas entgegenzusetzen.

Auch die Vergangenheit wird eine wichtige Rolle spielen: Wir werden uns mit der Geschichte des Empire genauso auseinandersetzen wie mit dem Aufstieg Londons zur Finanzmetropole. Und wir haben an die bei WOZunterwegs-Reisen übliche Wanderung gedacht: Sie führt uns durch den Nordlondoner Park Hampstead Heath bis zum Grab des grossen Ökonomen, Journalisten und Aktivisten, der als politisch Verfolgter einst in London Zuflucht fand und sich in der Bibliothek des British Museum den Hintern platt sass: Karl Marx. Reisen Sie mit!

Peter Stäuber

Reisedaten

18. bis 25. Juli 2026

Programm

Das detaillierte Reiseprogramm als PDF zum Download.

Unterkunft / Preise / Leistungen

Preise pro Person (inklusive Frühstück)

London House Hotel (www.londonhousehotels.com)

Doppelzimmer: Fr. 2150.–
Einzelzimmer: Fr. 2500.–

Nur Programm Fr. 1400.–

Die Hin- und Rückreise nach und von London muss individuell organisiert werden und ist nicht im Preis inbegriffen.

Die angegebenen Preise sind Richtpreise, die sich je nach Wechselkurs und Anzahl Teilnehmer:innen noch leicht ändern können. Individuelle Wünsche wie zum Beispiel Aufenthaltsverlängerungen können Sie bei der Anmeldung im Bemerkungsfeld angeben. Wir versuchen, diese zu organisieren, können aber keine Garantie dafür abgeben. Wir informieren Sie jeweils so bald wie möglich.

Die Reise wird fotografisch dokumentiert. Ausserdem nehmen wir – wenn möglich – die Referate und Gespräche auf. Die Bilder und Tonaufnahmen werden allen Mitreisenden später zur Verfügung gestellt.

Seit dem Brexit braucht es zur Einreise in das Vereinigte Königreich unbedingt einen Reisepass und eine elektronische Einreisegenehmigung (ETA)!

Bei Fragen zu dieser Reise wenden Sie sich per E-Mail an unterwegs@woz.ch, oder rufen Sie uns an: +41 44 448 14 83. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns reisen.

Anmeldeschluss ist der 10. März 2026.