Projekt von Konsument:innen: Ein Bioladen für Baden

Nr. 44 –

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Ende Jahr schliesst Alnatura ihre 25 Schweizer Bioläden, weil die Migros Zürich den Franchisevertrag mit der deutschen Firma nicht erneuern will. Für jene Konsument:innen, die vor allem beim Grossverteiler einkaufen, ändert das wenig: Es gibt ein grosses Biosortiment bei Coop und Migros.

Für die Biobranche und für wählerischere Konsument:innen ist das Ende der Alnatura-Filialen jedoch ein Verlust: Diese verkauften neben günstigen Eigenmarken auch viele sehr gute Lebensmittel aus handwerklichen Verarbeitungsbetrieben wie der Demeter-Molkerei Biomilk, Produkte von kleinen Tofumanufakturen, der Genossenschaft Biofarm oder der Vier-Linden-Betriebe (Zürcher Eingliederung).

In Baden versuchen nun drei Frauen, das Ende der Altnatura-Filiale beim Bahnhof zu nutzen, um im selben Gebäude einen neuen, genossenschaftlichen Biosupermarkt zu gründen. Die Badenerin Silla Gröbly hatte in der Alnatura-Filiale Flyer aufgehängt, um Konsument:innen zu suchen, die die Gründung eines solchen Ladens unterstützen. Eli Rutz und Steffi Koller wandten sich mit derselben Idee an die Immobilienfirma, der das Haus gehört. «Wir haben uns erst vor zwei Monaten das erste Mal getroffen», erzählt Gröbly. «Dann ging es schnell.» Das Projekt «Baden isst Bio» gründet am Erscheinungstag dieser WOZ die Genossenschaft «Carota – Organic Store», ein Crowdfunding läuft. Noch gibt es keine Zusage von der Immobilienfirma, aber wenn es klappt, könnte «Baden isst Bio» einen grossen Teil der bestehenden Infrastruktur für den neuen Laden nutzen.

«Wir sind mit Bauernbetrieben aus der Region im Kontakt, die uns beliefern wollen, und auch mit der Handelsfirma Biopartner», sagt Gröbly. Zum neuen Supermarkt soll ein Bistro gehören, das Mittagsmenüs anbietet und wo auch Veranstaltungen stattfinden. «Es soll ein richtiger Treffpunkt werden.»