Dietmar Dath: Eine neue Spezies
Der ehemalige «Spex»-Chefredaktor und seit geraumer Zeit bei der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» in Lohn und Brot stehende Dietmar Dath ist - zumindest was die Veröffentlichung von Büchern angeht - alles andere als faul. Seit seinem Erstling «Cordula killt Dich» (Verbrecher Verlag, 1995) erschienen Bücher über Mathematik, die Zukunft der Computer sowie diverse Sciencefictionromane, das Genre, in dem der Autor sich am wohlsten zu fühlen scheint. Denn auch sein neuer, fast tausend Seiten dicker Roman «Für immer in Honig» ist mal wieder ein typischer Dath. Soll heissen: Philosophie, moderne Naturwissenschaften, technische Möglichkeiten von morgen oder übermorgen und eine Menge Autobiografisches sind auch bei diesem Buch die Zutaten. Aber worum gehts? Um ein paar Nazispinner, einen nahezu unsterblichen Journalisten, ein junges Mädchen mit ungewöhnlichen Kräften, ein fast schon perverses (Kultur-)Experiment, um Politik, um normale Menschen, aber auch um Zombies, die mitten unter uns leben, um eine ganz neue Spezies und um eine rätselhafte Musikerin, nämlich Cordula Späth, die ja schon die Titelheldin seines Debüts war. Zwischen dem Roman von damals und «Für immer in Honig» besteht, auch wenn einige der ProtagonistInnen dieselben sind, nur ein loser inhaltlicher Zusammenhang. Man muss ihn also nicht unbedingt kennen, um «Für immer in Honig» zu verstehen. Nachdem sich die verschiedenen Handlungsstränge erst mal entwirrt haben und die Geschichte schärfere Konturen annimmt, so etwa ab Seite 200, ist man sowieso voll im Geschehen - die einzigen Verwirrungen stiftet dann höchstens noch Daths Ideenreichtum.
Dietmar Dath: «Für immer in Honig». Implex-Verlag. Freiburg i.Br. 2005. 976 Seiten. 30 Euro. Zu bestellen über www.implex-verlag.de
Dietmar Dath: Für immer in Honig. Implex-Verlag. Freiburg i.Br. 2005. 976 Seiten. 30 Euro