«Weltmacht Wasser»: Nach uns die Trockenheit

Nr. 12 –

An vielen Orten der Welt ist die «prognostizierte Katastrophe» der Wasserknappheit bereits Realität. Dass die Ursachen dafür aber nicht nur am fehlenden Wissen oder an den Grenzen des technisch Machbaren liegen, zeigt das Buch «Weltmacht Wasser – Weltreporter berichten».

Mit fünfzehn Reportagen aus aller Welt und einem Interview mit dem Wasser- und Klimaexperten Pavel Kabat hat die Herausgeberin Silvia Feist ein kleines Kaleidoskop zum Thema «Wasser» zusammengetragen. In leicht lesbarer Form geht es um die Themen: Kampf um Wasser und Lebensraum, natürliche und menschengemachte Wasserkrisen, staatliche Entscheidungen ohne demokratische Partizipation, mögliche und funktionierende Alternativen gegen das Zuviel oder das Zuwenig an Wasser.

Unverständlich ist, dass in den Texten das Thema der Wasserprivatisierung kaum angesprochen wird und Beispiele aus Südamerika gänzlich fehlen. Doch den Texten gelingt vor allem eines: Gerade durch die vielen Einzelschicksale wird das gigantische Ausmass der Probleme erst nachempfindbar. Denn allzu oft liegen die Ursachen nicht nur in einer institutionellen Korruption und am fehlenden oder falsch ausgerichteten politischen Willen. Eine Lösung der vielen Probleme verhindern auch das Festhalten an überkommenen Traditionen, das miserable Management und nicht zuletzt die ökonomischen Interessen. Eindringlich zeigen die «Weltreporter», ein internationales Netz von freien JournalistInnen, zu dem auch die WOZ-Afrikakorrespondentin Judith Reker zählt, dass noch immer weiter so getan wird, als gäbe es die vielfältigen Krisen- und Kriegsgefahren nicht, die von der Wasserknappheit ausgehen.

Silvia Feist (Hrsg.): Weltmacht Wasser – Weltreporter ­berich­ten. Herbig Verlag. München 2009. 254 Seiten. Fr. 27.50