2) Wer waren Deine frühen Vorbilder? Sind es heute noch die gleichen?

Nr. 42 –



Früher waren es sicher Bonnie Raitt, Rickie Lee Jones, oder Sarah Mc Lachlan. Heute sind ein paar dazugekommen, so z.Bsp. Ryan Adams, David Gray, oder Nora Jones. Anna Kaenzig

Björk, Radiohead würde ich als meine frühern Ikonen bezeichnen. Sie sind aber abgelöst worden durch andere, wie zum Beispiel Frank Zappa oder Neil Young. Jegliche Bands oder Künstler, welche in ihrer Musik Innovation anstreben, nehme ich mir zum Vorbild. Evelinn Trouble

I think a lot of my original musical idols were my parents own idols. I was obsessed as a child with the music of the 50’s. I would come home from school everyday and listen to Motown, old R&B, Doo-Wop and Soul. I would wear this poodle skirt that my mom had made for me and spend hours learning song lyrics. My first cd purchase was a Sam Cooke best of Album. I can remember exactly which store I bought it in, and the design of the cover. I still love this music very very much. With the addition of the soul music of my own generation (neo-soul: Erykah Badu, D’Angelo, etc). Sam Cooke still resonates for me so deeply. I listened to «Portrait of a Legend: Sam Cooke» 4 times last week. Brandy Butler

Es gibt keine stetigen Vorbilder für mich. Das ändert sich täglich oder gar stündlich. Es gibt viel zu viele gute Musiker, als dass man sich auf eine Handvoll beschränken könnte oder auch dürfte, deshalb kann ich hier auch keine Namen nennen, dazu müsste man einige WOZ- Ausgaben füllen. Ich finde es persönlich auch etwas gefährlich, wenn man sich als Musikerin zu fest mit anderen Musikern beschäftigt. Dadurch gerät die Eigenständigkeit der eigenen Musik ins Wanken, da man durch all die Töne anderer Musiker zwar inspiriert, aber auch blockiert werden kann. Fiona Daniel

Ich war als Teenager ein grosser Fan von Alanis Morissette. Später kam Heather Nova. Dann Ani diFranco. Sie haben für mich damals eine Art innere Freiheit verkörpert. Wenn ich ihre Musik hörte oder nachspielte, konnte ich diese Freiheit, mindestens temporär, zu fassen kriegen. Heute lasse ich mich von verschiedenen Formen der Kunst inspirieren, sei es die riesige Installation «Leviathan» von Anish Kapoor im Grand Palais in Paris oder die kleine Ausstellung «Process is the Project», in einem Hinterhof von Lissabon, wo man zufälligerweise drüberstolpert. Musik ist aber natürlich ein grosser Teil davon. Lhasa de Sela, Jeff Buckley, Fink. Thom Yorke, The National, Edith Piaf. Ane Brun, Nina Simone. Seit einiger Zeit beginnt mir auch klassische Musik zu gefallen (werde ich alt?). Lena Fennell

Mein erstes Vorbild war Michael Jackson, als ich die «Bad»-Platte von meinem Vater geschenkt bekam. Ich wollte damals genau gleich aussehen wie sie (ich dachte, es sei eine Frau) und gelte mir meine Fransen jeden Morgen. Natürlich verbannte ich die Platte aus meinem Zimmer, als ich mitbekam, dass er keine sie ist. Anschliessend hatte ich eine kurze Revoluzerphase- Nirvana, Guns'n'Roses und INXS - Hauptsache Musik, welche derjenigen meiner Eltern nicht ähnelt und sie nerft. Als junge Teenagerin kam dann die Jazz- und HipHop-Phase- mir gefiel Jill Scott, Bahamadia, A Tribe Called Quest etc. Ich sang dann auch in den ersten Hip Hop- Formationen. Erst als 20jährige lernte ich neben dem Jazz auch Folk und Rock lieben. Seither hat sich mein Geschmack nicht gross geändert. PJ Harvey war lange Zeit eine grosse Inspiration für mich. Nina Simone war und ist für mich der Inbegriff von grandiosem Jazzgesang. Bei Björk faszinierte mich ihre Wandelfähigkeit. Sie brachte mich auch näher zur elektronischen Musik, welche mich heute noch eng begleitet. Seither ist die Präsenz auf der Bühne für mich fast wichtiger als die Stimme. Peaches, Goldfrapp und Jonsi finde ich sensationell live. Im Folkbereich sind für mich stimmlich gesehen Feist und Jeff Buckley die ganz grossen. Die junge Holly Miranda hat auch eine unglaubliche Stimme. Natasha Waters

Mein grösstes Vorbild war Tori Amos. Ich hörte ihre Musik stundenlang, tagelang, jahrelang – «Boys for Pele» war eine Art Bibel für mich. Heute kommen meine Vorbilder weniger aus dem musikalischen Bereicht: Zum Beispiel die amerikanische Autorin und Comedian Tina Fey. Lisa Catena

Wenn es Laurin Hill nicht gäbe würde ich sicherlich ganz anders klingen. Das Selbe gilt für Kate Bush, Billie Holiday und Ella Fitzgerald. Es sind vier Frauen, die mich seit Kindheit begleiten. Pamela Méndez

Vorbilder hatte ich tatsächlich keine. Das ist wohl auch der Grund, weshalb ich mich frührer stilistisch nirgends dazugehörig fühlte. Anfangs war das schwierig. Heute würde ich behaupten, gibt es nichts Wichtigeres für einen Künstler als seine Eigenständigkeit. Verena von Horsten

Früher fand ich die Beatles und Queen super. Heute höre ich alte Klassiker, von Nina Simone bis Lee Hazelwood. Eine Live-Aufnahme der «Bohemian Rapsody» hat mich aber gerade kürzlich wieder zu Tränen gerührt. Heidi Happy

Mein erstes Live Konzert habe ich mit 7 Jahren gehört. Bachs Weihnachtsoratorium. Ich erinnere mich, dass es schwierig war, so lange stillzusitzen. Aber trotzdem war ich hin und weg. Und meine Begeisterung für Bach ist geblieben. Ich habe mich musikalisch in extrem unterschiedlichen Welten bewegt, Bach war aber ein roter Faden, Bach habe ich in jeder Lebensphase angehört. Alles andere hat sich verändert und wird sich auch weiterhin verändern. Joana Aderi

Ja, ich höre noch sehr ähnliche Musik wie früher. Mein Musikgeschmack war eigentlich schon immer sehr breit und reicht von Klassik, Country, Trip Hop / Electro Pop über Singer Songwriter, Rock, diverse Filmmusik und ganz selten auch Metal. Meine frühen Vorbilder (e.g. Michael Stipe und Sinéad O’Connor) bewundere ich noch heute für ihre Bühnenpräsenz rsp. ihre Stimme und Künstler wie Thom York, Björk oder Brian Molko verehre ich vor allem wegen ihrem einzigartigen Songwriting. Während den Aufnahmen meines Albums «Icarus Heart» habe ich mit Dimitri Tikovoi und Flood Musiker kennengelernt, die als Produzenten eher im Hintergrund arbeiten – und ich habe realisiert, dass eigentlich sie die «stillen» Stars des Musikbusiness sind und deshalb auch grosse Vorbilder für mich. Annakin