Onlineaktion gegen Pestizide: Das Gift ist überall

Nr. 18 –

Die Welt befinde sich in einem Transformationsprozess, sagte Anfang Jahr José Graziano da Silva, Generalsekretär der Uno-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO: Seit Ende der fünfziger Jahre hätten die Menschen ohne Rücksicht auf die Nebenwirkungen Dünger, Pestizide und Maschinen in der Landwirtschaft eingesetzt. Doch «heute wissen wir, dass vieles unnötig ist und nicht die gewünschten Ergebnisse bringt».

Dass Pestizide nicht nur unnötig, sondern hochgefährlich sind und besonders in Entwicklungsländern jährlich Zehntausenden die Gesundheit ruinieren und oft auch das Leben kosten, hat das internationale Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) bereits 2010 in einer Studie publiziert, die auf über 2000 weltweit geführten Interviews mit ExpertInnen und Betroffenen beruht. Darin zeigt PAN, dass die multinationalen Chemiekonzerne BASF, Bayer und Syngenta zusammen fast die Hälfte des Weltmarkts für Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel beherrschen. Jeder der drei vermarktet mehr als fünfzig Pestizide, die als sehr gefährlich eingestuft werden müssen oder im Verdacht stehen, das Erbgut zu verändern oder Krebs zu verursachen.

Ende April publizierte die deutsche Sektion von PAN deshalb eine eigene internationale Recherche und lancierte eine Onlineaktion, um den «Pestizid-Konzernen die rote Karte zu zeigen». Bis Ende Oktober kann man auf der Website www.pan-germany.org ein Schreiben an die drei Agrarkonzerne unterzeichnen, in dem diese aufgefordert werden, die Vermarktung der Pestizide zu stoppen.