Byte FM: Vom Recycling zum Neubeginn

Nr. 45 –

Schon 5000 Mitglieder begeistern sich in Hamburg für «Music Non Stop».

Der HörerInnenschaft noch unbekannte, verwirrend schöne Klänge zu präsentieren, ist die vornehmste Aufgabe eines Musiksenders. Dem Hamburger Byte FM gelingt dies immer wieder. Ich erinnere mich an einen Sommerabend, als aus den Lautsprechern plötzlich eine Stimme in einem wunderbar schillernden Afropopsong singend fragte: «Whatever happened to David Zé?»

Das Webradio Byte FM wurde 2008 von Ruben Jonas Schnell mit dem Motto «Music Non Stop» gegründet. Sein Plan war, wertvolle Sendungen aus verschiedenen Bürgerradios und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu recyceln. Doch die angefragten KollegInnen zeigten sich begeistert von der Idee eines reinen Musikradiosenders und begannen, exklusive Sendungen zu produzieren. «Alles wurde ein wenig grösser als ursprünglich geplant», sagt Schnell am Telefon.

So lädt etwa der Sterne-Sänger Frank Spilker zu seinem monatlichen Programm «Frank-A-Delic», oder Schriftsteller Frank Witzel spielt in «Me Myself & Why» pro Sendung zwölf Songs und erzählt «eine populär musikalische Geschichte der Zeichen». Nicht zu vergessen ist auch «Was ist Musik» von Klaus Walter, wo der eingangs erwähnte Song erklang.

Byte FM finanziert sich vornehmlich über Mitglieder – knapp 5000 Personen, die Zugang zum kompletten Archiv erhalten –, doch die meisten AutorInnen der Sendungen arbeiten noch ehrenamtlich. «Bei 10 000 Mitgliedern wären wir aus dem Schneider», sagt Schnell.

Nachzutragen bleibt da noch, dass David Zé ein angolanischer Gitarrist war und die Band, die nach ihm fragt, Family Fodder heisst. Was für eine Entdeckung!

www.byte.fm