Politour

Nr. 36 –

Asyl / Migration

Wer (noch) nicht so weit ist, in einem Akt des zivilen Ungehorsams Flüchtlinge von Como in die Schweiz zu fahren (vgl. «Nicht zu früh, um mit dem Auto an die Grenze zu fahren» ), der kann am Sonntag in Chiasso die Öffnung der Grenze zumindest fordern: an einer Demonstration, zu der in Italien wie auch in der Schweiz mobilisiert wird. Der Aufruf richtet sich an «alle Personen, die die Grenze zerstören möchten, und an diejenigen, die denken, dass sich jeder Mensch frei bewegen dürfen sollte – wann und wo auch immer er will». Die OrganisatorInnen bitten ausserdem darum, Fahnen von Parteien diesmal zu Hause zu lassen.

Chiasso Stadio comunale, Via Soldini, So, 11. September 2016, 14 Uhr.

Der Berner Breitsch-Träff veranstaltet eine kleine Filmreihe zum Thema Migration. In «Neuland» wurde eine Integrationsklasse zwei Jahre lang in Basel begleitet. «Das Boot ist nicht voll» blickt zurück auf die Zeit der Militärdiktatur in Chile und das Engagement der Freiplatzaktion, und «Wir Mitbürgerinnen» porträtiert drei Frauen, die in die Schweiz eingewandert sind und sich hier engagieren.

Bern Breitsch-Träff, Breitenrainplatz 27, Do–Sa, 8.–10. September 2016, jeweils 20 Uhr (Bar ab 19 Uhr). Eintritt frei.

Per 1. Oktober 2016 wird die Ausschaffungsinitiative umgesetzt. Dies hat Folgen für ausländische SozialhilfebezügerInnen. Der unrechtmässige Sozialhilfebezug wurde als neue Straftat ins Bundesrecht aufgenommen. Für AusländerInnen bedeutet das, dass bereits bei einer Verurteilung wegen unrechtmässigen Bezugs in leichten Fällen die Ausweisung geprüft wird. Das Basler Forum für kritische Soziale Arbeit informiert und möchte Auswirkungen sowie Handlungsmöglichkeiten diskutieren.

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 12. September 2016, 19 Uhr.

Geschlechterfragen

Die Wanderausstellung «Lohnmobil» zum Thema «Lohngleichheit von Frauen und Männern» zieht weiter.

Herisau Obstmarkt, Mo–Do, 12.–15. September 2016, 10–18 Uhr, Fr, 16. September 2016, 10–17 Uhr; Schaffhausen Herrenacker, Mo–Do, 19.–22. September 2016, 10–18 Uhr; Basel Barfüsserplatz, Fr, 23. September 2016, 12.30–18 Uhr, Sa/So, 24./25. September 2016, 10–17 Uhr, Mo, 26. September 2016, 10–18 Uhr, Di, 27. September 2016, 10–15.30 Uhr; Baden Bahnhofplatz, Mo, 17. Oktober 2016, 12–20 Uhr, Di–Fr, 18.–21. Oktober 2016, 10–18 Uhr, Sa, 22. Oktober 2016, 10–15 Uhr.

Arbeitskampf

Im polnischen Amazon-Standort Poznan solidarisierten sich letztes Jahr Beschäftigte mit den KollegInnen, die an deutschen Amazon-Standorten gestreikt hatten. Es wächst die Erkenntnis, dass ein Weltkonzern nur durch transnationale Kämpfe zu Zugeständnissen gezwungen werden kann. Doch in letzter Zeit kam es auch zu Arbeitskämpfen in Sektoren, die als schwer oder gar nicht organisierbar galten. So gründeten Gefangene in einem Berliner Gefängnis eine Gewerkschaft, die schon in vielen deutschen Gefängnissen und mittlerweile auch in Österreich Mitglieder hat (siehe WOZ Nr. 10/2016 ).

Das sind zwei Beispiele neuer Formen von Arbeitskämpfen, die der Berliner Journalist Peter Nowak in seinem Buch «Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht» beschreibt. Er wird das Buch nun in der Schweiz vorstellen.

Zug D’Wohnig, Albisstrasse 3, Mo, 12. September 2016, 20 Uhr.

Winterthur Infoladen Rabia, Bachtelstrasse 70, Di, 13. September 2016, 19.30 Uhr.

Bern Brasserie Lorraine, Quartiergasse 17, Mi, 14. September 2016, 19.30 Uhr.

Honduras

Wer sich in Honduras für seine Rechte einsetzt und für Gerechtigkeit kämpft, wird bedroht, verfolgt und oftmals gar umgebracht. Rigoberto Ulloa ist Pfarrer in der Hauptstadt Tegucigalpa in einer der wenigen evangelischen Kirchen, die sich stark für die Menschenrechte engagieren. Er berichtet über dieses Engagement. Ester Wolf vom Hilfswerk Brot für alle spricht ausserdem über die Missachtung der Rechte der BäuerInnen auf Land und Saatgut in Honduras sowie über die internationalen Prozesse zum Schutz der Rechte der ländlichen Bevölkerung.

Bern Alliance Sud InfoDoc, Monbijoustrasse 29, Do, 15. September 2016, 19 Uhr, anschliessend Apéro.