Was weiter geschah: «Ein heiterer Aufbruch»

Nr. 35 –

«Der Entscheid des Bundesamts für Kultur ist schockierend, ungerechtfertigt und falsch.» Köbi Gantenbein, Chefredaktor des Architekturmagazins «Hochparterre» und Leiter des Unterstützungskomitees Alpines Museum Bern, spricht Klartext. Rund 140 SympathisantInnen folgten am Dienstag der Einladung des Museums zur Lancierung einer Rettungsaktion. Dem Alpinen Museum droht durch die neue Förderpolitik des Bundes das Aus. Denn statt einer Million wie bisher erhält das Museum zukünftig nur noch 250 000 Franken.

«Ein Alpenland Schweiz ohne Alpines Museum, das kann nicht sein», sagt denn auch der Bündner CVP-Ständerat und Patronatspräsident des Museums Stefan Engler. Er selber sei motiviert, im Parlament mit seinen KollegInnen für das Haus zu kämpfen. Hier setzt die Rettungsaktion «pro alps!» an: Sie will mit einer Kampagne aufzeigen, wie wichtig das Alpine Museum, das immer wieder mit innovativen und zukunftsorientierten Ausstellungen wie zurzeit «Wasser unser» überzeugt, für das Alpenland Schweiz ist. Dadurch soll Druck auf die Bundespolitik ausgeübt werden. Im Unterstützungskomitee sitzen renommierte Personen aus Wissenschaft, Kultur, Architektur und Tourismus – unter ihnen der Klimaforscher Thomas Stocker und die Schriftstellerin Ruth Schweikert.

Am Anlass mit Kaffee und Züpfe herrscht denn auch kämpferische Stimmung. «Es ist ein heiterer Aufbruch», sagt Köbi Gantenbein und erklärt: «Unser Ziel ist, in zwei Wochen 10 000 Unterstützer und Unterstützerinnen zu haben.» Das Ziel ist hoch, doch die Zeit drängt: Bereits 2018 wird die neue Museumspolitik vom Bund umgesetzt. Bis Ende des Jahres muss also eine Lösung gefunden werden, wenn das Alpine Museum in dieser Form weiterexistieren soll.

Nachtrag zum Artikel «Der Bund fördert Glas und Stein» in WOZ Nr. 32/2017 .

www.rettungsaktion.alpinesmuseum.ch