LeserInnenbriefe

Nr. 41 –

Aufmärsche und Erste-Hilfe-Kurse

«Die NSDAP in der Schweiz: Elemente einer Parallelgesellschaft», WOZ Nr. 40/2017

Der Beitrag von Rea Brändle in der letzten WOZ ist erhellend, und ich habe ihn mit grossem Interesse gelesen. Diese Geschichte ist wahrlich kein Ruhmesblatt für die Schweiz. Bei meinen Recherchen zur Flucht meiner polnischen Mutter 1944 aus einem süddeutschen Zwangsarbeitslager in die Schweiz bin ich auf folgenden Sachverhalt gestossen: Eine Hitlerjugend-Gruppe aus Zürich führte in der Villa Goldenberg, Feldbach, im Jahr 1942 ein Osterlager durch. Es handelte sich damals um etwa 250 bis 300 Mitglieder der Deutschen Sportgruppe Zürich, die hier militärische Übungen und Aufmärsche abhielt, Kampflieder im Freien sang und ein Johannisfeuer entzündete. In der gleichen Villa, wo zwei Jahre zuvor die Hitlerjugend ihr Unwesen getrieben hatte, gründete 1944 die damalige Leiterin des Polenmuseums, Halina Kenar, ein Schulungsauffanglager für polnische Frauen. Hier sollten die jungen polnischen Frauen, die aus den Zwangsarbeitslagern in die Schweiz geflüchtet waren, die Möglichkeit erhalten, ihren Schulabschluss nachzuholen, Kurse in Haushaltsführung oder auch Erste-Hilfe-Kurse zu besuchen. Ironie der Geschichte!

Wanda Schmid, per E-Mail

Musik und deren Inneres

WOZ Musik – «Pop und Hirn», WOZ Nr. 37/2017

Wie es mit Beilagen so häufig geschieht, übersehe ich sie geflissentlich, missdeute sie als Werbung. Kurz: Sie werden nicht prioritär behandelt. Aber glücklicherweise habe ich dann doch noch zu lesen begonnen. Es folgte eine spannende, intelligente, tiefgründige Lektüre. Welch Genuss, nicht alleine über Musik zu lesen, sondern über deren Inneres.

Fabian Christen, per E-Mail