Was weiter geschah: Alles andere als erfolgreich
Eine «Erfolgsgeschichte für die Stadt Bern und ihre Schulen» hätte es werden sollen, schrieb Bildungsdirektorin Franziska Teuscher letzte Woche in einem Mail an alle Schulleitungen. Die Rede ist vom Projekt «Base4kids2», das die Schulinformatik in Berns Schulen umkrempeln will. Lehrpersonen und SchülerInnen wurden mit iPads ausgerüstet. E-Learning, Datenablage, Kursverwaltung und interne Kommunikation sollen über die neue Infrastruktur laufen, für das Gesamtprojekt stehen 24 Millionen Franken bereit.
Teuscher bilanziert nun, dass die Umsetzung «alles andere als erfolgreich» sei. Sie reagiert damit auf Beschwerden von LehrerInnen, die seit dem Projektstart nicht leiser werden. Das Schulamt, zuständig für das Projekt, hatte vor drei Wochen noch abgewiegelt: Man sei zuversichtlich, die meisten Probleme seien schon behoben. Lehrpersonen beschrieben es anders. Sie berichteten unter anderem von Tablets, die sich von selbst abmeldeten oder nicht mit Druckern verbinden liessen, und von Programmen, die nicht funktionierten. Rückendeckung bekommen sie nun durch Teuschers Mail. Darin werden der «grosse Mehraufwand» sowie «Ärger und Verunsicherung» bei den Lehrpersonen bedauert. Neue IT-Projekte verliefen zwar selten einwandfrei, «Base4kids2 sprengt aber den üblichen Rahmen», weshalb Teuscher zusätzliche Massnahmen für unabdingbar halte. Momentan führt das Schulamt eine Umfrage an den Schulen durch – erst danach könnten konkrete Lösungsvorschläge gemacht werden. Das Schulamt wird also weiterhin alle Hände voll zu tun haben. Da kommt es nicht gerade gelegen, dass der technische Leiter, David Grolimund, gekündigt hat: Er wandert nächstens nach Australien aus.
Nachtrag zum Artikel «Stolpernd ins digitale Zeitalter» in WOZ Nr. 44/2019 .