Globale Waffenexporte: Das globale Wettrüsten hält an
Das Stockholmer International Peace Research Institute (Sipri) hat diese Woche seine jährlichen Zahlen zu den globalen Militärausgaben veröffentlicht: 1,9 Billionen US-Dollar haben sie 2019 betragen, was einer Steigerung von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im historischen Vergleich waren sie zuletzt 1988 in der Endphase des Kalten Kriegs so hoch. Die USA sind mit Ausgaben von 732 Milliarden Dollar die alles dominierende Kraft im globalen Wettrüsten, das seit Beginn der nuller Jahre andauert. Die Ausgaben von China (Platz 2) lagen bei 261 Milliarden US-Dollar, auf Rang 3 folgt Indien mit 71 Milliarden, noch vor Russland. Die Schweiz belegt mit 5,2 Milliarden Dollar Rang 37.
Es liegt auf der Hand, dass die Rüstungsindustrie von dieser Entwicklung profitiert. Der Umsatz der weltweit hundert grössten Rüstungsunternehmen lag 2018 gemäss Sipri bei 420 Milliarden US-Dollar – eine Steigerung von fast fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neue Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) belegen, dass zurzeit auch die Schweizer Rüstungsindustrie von der globalen Aufrüstung profitiert. 2019 lag der Export von Kriegsmaterial bei 728 Millionen Franken – eine Zunahme von 43 Prozent und der zweithöchste Wert seit Mitte der achtziger Jahre. 2020 dürfte sich der Trend fortsetzen: Die Kriegsmaterialexporte liegen allein im ersten Quartal bereits bei 400 Millionen Franken. Besonders gefragt sind Panzerfahrzeuge.