#digi: Roboterhunde bekämpfen

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Ein humanoider Roboter, der einen Salto hinlegt. Ein Roboterhund, der zum Song «Uptown Funk» tanzt oder mit einem am Kopf montierten Arm eine Tür öffnet. So demonstriert die zu Hyundai gehörende Roboterfirma Boston Dynamics seit einigen Jahren, wie fortgeschritten ihre Technik ist. Das Vorzeigemodell ist der 31 Kilogramm schwere und 75 000 US-Dollar teure Roboterhund Spot. Er lässt sich mit Überwachungskameras ausstatten und per WiFi fernsteuern, kann aber auch autonom herumlaufen. Seit neustem patrouilliert Spot an der Seite menschlicher PolizistInnen in New York – damit «dessen Fähigkeiten evaluiert werden können», mehr wird nicht verraten. Auf einem Video ist zu sehen, wie er nach einer Festnahme auf die Strasse trabt.

Dass Spot an die mordenden Roboterhunde aus der dystopischen Serie «Black Mirror» erinnert, kommt nicht von ungefähr – diese wurden von einer älteren Version von Spot inspiriert. Manche wähnen sich deshalb bereits in einer Cyberpunkdystopie und zeigen auf, wie wir uns gegen potenzielle Angriffe von Spot wehren können. Besonders effizient ist es natürlich, Spot den Strom abzustellen. Liegt man unter ihm, kann die Batterie auf der Unterseite herausgerissen werden. Steht man daneben, lässt sich der Ausschaltknopf an der Rückseite drücken. Weil Spot sich mit Kameras und Sensoren am Kopf orientiert, reicht ein übergestülpter Jutesack, um den Roboter im Wesentlichen unschädlich zu machen. Ganz wichtig: Hände und Finger von den Robotergelenken fernhalten; es drohen Quetschungen und sogar Amputationen.

Boston Dynamics möchte gemäss dem Vizepräsidenten für Geschäftsentwicklung, Michael Perry, auf keinen Fall, «dass die Roboter genutzt würden, um Menschen zu verletzen». Die Firma beteuert, dass die eigenen Roboter nicht für den Kampfeinsatz entwickelt wurden. Gleichzeitig kooperiert die Firma mit dem Militär. Jüngst testete die französische Armee Spot in einem simulierten Kampfeinsatz, bei dem er Soldaten schützen sollte. Und genau wie Drohnen lassen sich auch Roboterhunde schnell in Waffen verwandeln. Das demonstrierte das Künstlerkollektiv MSCHF mit seiner Installation «Spot’s Rampage». Sie montierten ein Paintballgewehr auf den Roboterhund und überliessen wildfremden Menschen im Internet die Steuerung.