Leser:innenbriefe

Nr. 49 –

Impfzwang und Organe

«Impffragen: Physischer Zwang nicht möglich», WOZ Nr. 47/2021 , und «Organspenden: Wer zur Spende schweigt, sagt automatisch Ja», WOZ Nr. 37/2021

Die Situation ist doch sehr eigenartig: Da wird nun heftig über die Rechtmässigkeit eines möglichen Impfzwangs diskutiert. In der letzten WOZ im Artikel «Physischer Zwang nicht möglich», der mit folgendem Zitat der NEK-Präsidentin Andrea Büchler endet: «Eine Person darf grundsätzlich nicht dazu gezwungen werden, zum Nutzen Dritter medizinische Eingriffe in ihre körperliche Integrität zuzulassen.»

Wahrscheinlich im Windschatten der alles übertönenden Coronadiskussionen hat das Parlament in der Herbstsession die erweiterte Widerspruchslösung bei der Organspende eingeführt, die eine Organspende ohne Einwilligung des Spenders erlaubt respektive (falls dies möglich ist) die Entscheidung den Angehörigen (!) überlässt. Auch dazu hat die WOZ ein erhellendes Interview mit der Zürcher Philosophin und Juristin Birgit Christensen veröffentlicht, in dem die höchst problematische Gesetzesänderung grundlegend kritisiert wird (nicht das Organspenden ist letztlich das Thema, sondern die Entnahme ohne Einwilligung). Derzeit versucht ein Komitee, die nötigen Unterschriften zu sammeln, damit über diese Frage zumindest noch eine Volksabstimmung erfolgt (www.organspende-nur-mit-zustimmung.ch). Es würde der WOZ gut anstehen, sich hier zum Beispiel durch Beilegen eines Unterschriftenbogens zu engagieren.

Franz Dodel, Lugnorre

Das Kunsthaus-Inserat

Diverse Artikel zum Bührle-Kunsthaus-Komplex

Die WOZ berichtete schon mehrfach fundiert zur Causa Bührle/Kunsthaus. «FAKTEN STATT FAKE NEWS» inseriert das Kunsthaus Zürich inzwischen in den Medien. Damit verunglimpft und delegitimiert das Kunsthaus jegliche sachliche und wissenschaftliche Forschung, die über die Vorgaben des Kunstorts in der Causa Bührle hinausgeht. Wohin soll diese Provokation führen, wenn selbst die gewählten Zürcher Behörden zu Recht beim subventionierten Kunsthaus eine unabhängige Forschung und eine Verbesserung der Dokumentation zur Bührle-Kunstsammlung einfordern?

Prof. em. Dr. Jakob Tanner formuliert dazu: «Wenn jemand ein Problem mit Fake News hat, dann doch diese Institution, die sich ohne gute Gründe auf die Inhouse-Provenienzforschung der Stiftung Bührle verliess und verlässt. Diese lässt ein angemessenes Problembewusstsein, das sich auf der Höhe der aktuellen Provenienzforschung bewegt, durchwegs vermissen.»

Ich bin als Steuerzahler und Zürcher Bürger erzürnt, wie sich das Kunsthaus aufführt. Am besten wird die Bührle-Ausstellung mit ihren tollen Bildern sofort geschlossen und erst wieder eröffnet, wenn das wundersam wieder aufgetauchte Bührle-Archiv wissenschaftlich von unabhängiger Seite erforscht sowie die wunderbaren Bilder und ihre früheren Besitzerschaften vor Ort sichtbar und umfassend dokumentiert sein werden.

Guy Bollag, Zürich

Coronapandemie

«Coronapandemie: ‹Wir müssen die Graustufen verstehen wollen›», WOZ Nr. 48/2021

Danke für die Gedanken und Einblicke des Klinikdirektors der Infektiologie im Inselspital. Was ich nie werde verstehen können: Warum wird nie, aber gar nie erwähnt, dass viele der angesprochenen Probleme mit Totimpfstoffen gemindert würden? Nicht nur könnten impfkritische Menschen zur Impfung gebracht werden, auch könnte beurteilt werden, ob diese Impfstoffe eine längere und breitere Wirkung haben und vielleicht auch weniger Nebenwirkungen machen. Solche Impfstoffe werden ja auf der ganzen Welt seit längerem erfolgreich verimpft, Beispiele sind Sinovac (China), Abdala und Soberana (Kuba). Alles auf eine Karte zu setzen – nämlich die von mRNA/Vektor-DNA – scheint mir nicht sehr klug.

Markus Scheuring, Arzt, Zürich