Hausmitteilungen
Widmer im Glück
Seit über zwanzig Jahren arbeitet Ruedi Widmer regelmässig für die WOZ. Zunächst waren es ausschliesslich gezeichnete Witze, später kam seine preisgekrönte Kolumne dazu. Das Repertoire des fünfzigjährigen Winterthurers scheint unerschöpflich: Mal beschreibt er den Werdegang eines Steines auf empathischste Weise (siehe WOZ Nr. 15/13), mal versucht er, die verkrustete Ordnung der Wochentage aufzubrechen (vgl. «Ordnungsmacht Wetter»), mal gelingt es ihm, die ganze Schweiz in ein Organigramm reinzuzeichnen (siehe Nr. 31/12), ein andermal geht er das Problem SVP aus physikalischer Perspektive an (vgl. Cartoon auf dieser Seite).
Am Dienstag nun hat die Winterthurer Stadtregierung den für verschiedene Zeitungen arbeitenden Widmer mit dem Winterthurer Kulturpreis ausgezeichnet. Der Preis wird Personen verliehen, die sich «im Kulturleben der Stadt besonders verdient gemacht haben», wobei Widmers Schaffen «weit über die Stadtgrenzen hinaus» strahle. Ruedi Widmer reiht sich damit in eine lange Liste von Persönlichkeiten ein, darunter etwa Dimitri (der Clown) oder Max Bill (der Maler). Wir gratulieren herzlich zu Ruhm, Anerkennung und dem Preisgeld von 10 000 Franken!
Stern in der Fabrik
Das Zürcher Radio Lora feiert den 40. Geburtstag. Das älteste Gemeinschaftsradio der Schweiz tut dies in der Roten Fabrik mit einem grossen zweitägigen Fest. Zur Eröffnung am Freitag, 22. September 2023, um 17 Uhr diskutieren heutige und ehemalige Radiomacher:innen über die sich wandelnde Medienlandschaft und darüber, welche Rolle ein aktivistisches Radio darin spielen kann. Mit dabei ist WOZ-Redaktor Daniel Stern, Lora-Aktivist der achtziger und neunziger Jahre.
Surber an der Uni
In einem Monat wird das nationale Parlament neu bestellt – Zeit für einen Rückblick auf die letzten vier Jahre. In St. Gallen erörtern drei Journalist:innen, wie sie die politische Entwicklung und insbesondere auch die entsprechende mediale Berichterstattung beurteilen. Im Rahmen der «Erfreulichen Universität» sind Christina Neuhaus von der NZZ, Stefan Schmid vom «St. Galler Tagblatt» und WOZ-Politredaktor Kaspar Surber eingeladen, und zwar im «Palace» am Montag, 25. September 2023, ab 20.15 Uhr.
Jirát und Surber im Stream
Kaspar Surber und Jan Jirát mussten bis vor Bundesgericht gehen, um Licht in die Dunkelkammer der Schweizer Rüstungsgeschäfte zu bringen. Seit 2020 ist das Staatssekretariat für Wirtschaft verpflichtet, der WOZ eine Liste mit jenen Firmen zu liefern, die ihre Rüstungsgüter exportieren. Daraus ist rüstungsreport.ch entstanden, die Seite wird jährlich aktualisiert. Am kommenden Mittwoch, 27. September 2023, geben Surber und Jirát ab 19 Uhr im Videostreamformat «Café Transparence» einen Einblick in das juristische Verfahren und ihre Recherchen zum Thema. Anmeldung unter www.oeffentlichkeitsgesetz.ch.
Banz im Café
Zunehmend werden Mieter:innen aus ihren Wohnungen verdrängt – in Städten, aber auch in Agglomerationen und touristischen Bergregionen. Während die Immobilienbranche jetzt sogar noch das Mietrecht attackiert, passiert die Verdrängung meist im Stillen. Sichtbar wird sie erst, wenn die Bagger auffahren. Die ehemalige WOZ-Redaktorin Esther Banz, die in dieser Zeitung zuletzt über den Holzbauboom geschrieben hat (WOZ Nr. 4/23), initiiert jetzt ein Erzählcafé zum Thema «Verdrängung». Im Rahmen der «Mitholz»-Ausstellung im Alpinen Museum in Bern lädt sie am Donnerstag, 21. September 2023, ab 18.30 Uhr dazu ein, eigene Geschichten und Erfahrungen vom Wohnen und von Nachbarschaften zu erzählen – und davon, was es heisst, gekündigt oder «entmietet» zu werden. Anmeldung erwünscht via booking@alpinesmuseum.ch.