WOZ im Loop: Von Menschen und weiteren Tierchen
Unter unseren Leser:innenbriefeschreibern sticht einer immer wieder mit originellen Gedanken hervor: Richard Knecht aus Glarus. Zum Monatsgespräch mit dem Wiener Stadtplaner und Filmemacher Reinhard Seiss über den grassierenden Automobilismus schreibt er: «Sämtliche Versuche, Autoholiker von ihrem Gefährt zu entwöhnen, sind gescheitert. Auch die Tierwelt wird nicht verschont: Mustang, Jaguar und Panda taufen wir unsere Karossen. Wenn schon Tiernamen, dann solche, die auch etwas über die Charaktereigenschaften der Autofahrer aussagen. Doch wer kauft schon ein Auto, das Wildsau heisst?»
Thomas Gehring aus Winterthur weist uns derweil darauf hin, dass ein besonders seltenes Exemplar aus der Tierwelt – der vom Aussterben bedrohte Axolotl, der das Cover des Magazins «wobei» zur Wassernot in Megacitys ziert – im Namen einer Schuhfabrik verewigt wurde. Und zwar in Carl Zuckmayers Stück «Der Hauptmann von Köpenick» (1931): «Darin gibt es eine Schuhfabrik Axolotl, wo der arbeitslose Schuster Wilhelm Voigt keine Arbeit bekommt. Für die Zeitgenossen war klar, dass damit die Schuhfabrik Salamander gemeint ist.»
Das journalistische Gesetz, wonach herzige Tierfotos viel Aufmerksamkeit schaffen, hat sich wieder mal bestätigt. So schreibt Michael Lieberoth-Leden aus den Niederlanden, das Juli-«wobei» sei «besonders gelungen, weil bereits die Aufmachung mit dem lächelnden Axolotl dazu verführt weiterzulesen». Überhaupt sei die Reportage aus Mexiko-Stadt «so spannend verfasst, dass wohl niemand aufhört, bevor er/sie alles gelesen hat». Und Jacques Schiltknecht aus Luzern lässt ausrichten: «Beeindruckende Recherche! Ergänzt und aktualisiert meine kürzliche Lektüre: ‹Die Eroberung Amerikas› von Tzvetan Todorov.»
In den sozialen Medien hallte derweil auch während unserer Sommerpause insbesondere die WOZ-Berichterstattung zum Thema Erbschaftssteuer nach. Neben vielen weiteren superempörten Kommentaren, insbesondere zum Titel «Eine Schweiz ohne Blochers ist vorstellbar» auf den Kioskplakaten, gab es auch Zustimmung. Zum Schluss sei hierzu aus einem weiteren Brief von Richard Knecht zitiert: «Die Kaste der Superreichen in der Schweiz lebt nach dem Motto: Liberté, Fraternité, Portemonnaie.»
An dieser Stelle fassen wir über den Sommer Reaktionen über unsere Berichterstattung zusammen. Ihre Meinung erreicht uns am besten per Mail an: briefe@woz.ch.