Leser:innenbriefe

Neue Schlupflöcher
«Sicherheitspolitik: Der drohende Kontrollverlust», WOZ Nr. 41/24
Mit der geplanten Änderung des Kriegsmaterialgesetzes sollen Länder wie Grossbritannien, die USA, aber auch Ungarn oder Argentinien Schweizer Waffen de facto unkontrolliert weitergeben können. Priska Seiler Graf verteidigt den Abbau von Kontrollen damit, dass diese Länder unsere Werte teilten und ähnliche Kontrollregimes hätten.
Es sei daran erinnert, dass die britische Regierung in Saudi-Arabien keine Menschenrechtsverletzungen erkennen mag und darum zu den grössten Rüstungslieferanten der Diktatur am Golf zählt. Noch weniger kann ich erkennen, welche Werte die Schweiz mit Victor Orbán oder Javier Milei teilt. Kriegsmaterialkonzerne werden jubeln über die neuen Schlupflöcher, die hier für Umgehungsgeschäfte geöffnet werden.
Es gibt genügend Expert:innen, die darauf hinweisen, dass Weiterlieferungen von altem Material an die Ukraine auch möglich wären, ohne das Schweizer Rüstungsexportregime komplett zu demontieren. Ich hoffe, dass die Sicherheitspolitiker:innen der SP sich auf ihre Werte zurückbesinnen.
Yves Benninger, Aarau
Ständemehr modernisieren
«Ständemehr: Eine mathematische Revision, vielleicht?», WOZ Nr. 42/24
Meines Erachtens sollte das Ständemehr dahingehend modernisiert werden, dass es nur noch bei Entscheidungen über die Aufgabenverteilung zwischen Bund und Kantonen und über strukturelle Organisation notwendig ist.
Dietmar Logoz
Wir hätten die Wahl
«Durch den Monat mit Asa Hendry (Teil 3): Was bedeutet Ihnen die Arbeit mit Tieren?», WOZ Nr. 42/24
Es ist schön, dass die porträtierte Person so viel Mitgefühl zeigt für die von ihr betreuten Tiere. Wie kann sie aber bei so viel Liebe einfach hinnehmen, dass sie alle schon sehr jung ins Schlachthaus kommen? Und dieses gegenüber den «Nutz»-Tieren so pietätlose und äusserst unfaire System mit ihrem erwähnten Fleischkonsum sogar noch mitfinanzieren?
Warum bloss macht die (linke) Politik so wenig gegen dieses tagtägliche Blutbad, gegen diese schlimmste Form von Diskriminierung von empfindsamen Lebewesen? Und wir alle nicht, indem wir auf Tierprodukte verzichten würden? Wir hätten die Wahl, die Tiere nicht.
Renato Werndli, Eichberg